Mit Raoul Schrott entdecken, wie modern Euripides ist
Liebe und Leidenschaft, Mord und Heimtücke, Zweifel und Verantwortung - Euripides' Tragödien sind Fundament der Weltliteratur und von verblüffender Aktualität: 'Alkestis' ist das erste feministische Drama der Weltgeschichte, seine 'Bakchen' analysieren das Sektenwesen und seine 'Orestie' - die hier erstmals seit der Antike wieder präsentiert wird - ist nach wie vor eines der besten Stücke über Terrorismus und Populismus. Raoul Schrott macht sie mit großer sprachlicher Virtuosität zu Dramen von heute: mitreißend, modern, monumental.
Liebe und Leidenschaft, Mord und Heimtücke, Zweifel und Verantwortung - Euripides' Tragödien sind Fundament der Weltliteratur und von verblüffender Aktualität: 'Alkestis' ist das erste feministische Drama der Weltgeschichte, seine 'Bakchen' analysieren das Sektenwesen und seine 'Orestie' - die hier erstmals seit der Antike wieder präsentiert wird - ist nach wie vor eines der besten Stücke über Terrorismus und Populismus. Raoul Schrott macht sie mit großer sprachlicher Virtuosität zu Dramen von heute: mitreißend, modern, monumental.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Rezensent Helmut Böttiger sieht in Raoul Schrotts Euripides-Übertragungen mehr als bloße Koketterie mit dem Zeitgeist. Dass Schrott zuspitzt, heutige Wendungen streut und eine kraftvolle Sprache benutzt, lässt Böttiger vermuten, dass der Übersetzer Spaß hatte an seiner Arbeit. Für den Leser bedeutet das laut Rezensent thrillerhafte Spannung und überraschende Anschaulichkeit. Manchmal wirken die Aktualisierungen auch etwas selbstverliebt, räumt Böttiger ein, doch meist scheint ihm Schrott den Text zu erhellen, etwa wenn er eine feministische Perspektive auf Alkestis vorschlägt oder Menelaos als Populisten sprechen lässt.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Den großen Euripides neu- und wiederlesen! Mladen Gladic Die Welt, Literarische Welt 20210522