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Städte sind seit jeher zentrale Orte der Wissensgenerierung und des Wissenstransfers. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde "Stadt als Labor" zu einer Metapher für die Verschränkung von Urbanisierung und Wissensproduktion. In Budapest und anderen Städten der Habsburgermonarchie verliefen Urbanisierung und Modernisierung als Resultat des Wissenstransfers eng verzahnt mit den Nationsbildungsprozessen. Die lokalen Akteure beanspruchten, ihre Stadt als jeweils nationales Zentrum zu entwickeln. Die Großstadt und das Wissen zeigt diese Strategien und ihre Akteursgruppen am Beispiel von Budapest…mehr

Produktbeschreibung
Städte sind seit jeher zentrale Orte der Wissensgenerierung und des Wissenstransfers. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde "Stadt als Labor" zu einer Metapher für die Verschränkung von Urbanisierung und Wissensproduktion. In Budapest und anderen Städten der Habsburgermonarchie verliefen Urbanisierung und Modernisierung als Resultat des Wissenstransfers eng verzahnt mit den Nationsbildungsprozessen. Die lokalen Akteure beanspruchten, ihre Stadt als jeweils nationales Zentrum zu entwickeln. Die Großstadt und das Wissen zeigt diese Strategien und ihre Akteursgruppen am Beispiel von Budapest (1850-1914) und fragt nach den spezifischen Modi der Großstadtwerdung in Ostmitteleuropa. Die Studie frage nach der Verzahnung von lokalen Eigenlogiken und europäischer Prozesse der Modernisierung, um eigenständige Modi, Formate und Praxen der Urbanisierung zu diskutieren. Hierbei konzentriert sie sich auf die lokale Adaption von europäischen Wissensformaten. Schließlich fragte die Studie auch nach der Rolle von Experten und ihrer Netzwerke, die durch ihr Wissen diese Prozesse ermöglichten, insbesondere in der Stadtplanung und -entwicklung. Im Mittelpunkt der Studie stehen der Industriepalast der ersten ungarischen Landesaustellung (1885) und die Urania als besondere 'Märkte' des Wissenstransfers, aber auch dessen zentrale Akteure der Transferprozesse. Diese Studie stellt eine erste moderne Urbanitätsgeschichte Budapests dar, indem sie über die Frage nach Wissenstransfer im lokalen Raum dessen Großstadtwerdung analysiert.
Autorenporträt
Eszter Gantner (1971-2019) studierte Rechtswissenschaft, Geschichtswissenschaft und Politikwissenschaft sowie Jüdische Studien in Budapest, Jerusalem, Potsdam und Berlin. An der Humboldt Universität Berlin wurde sie mit einer wissenshistorischen Studie zu "Budapest-Berlin: die Koordinaten einer Emigration, 1919-1933" (Stuttgart 2011) promoviert. Nach ihrer Promotion arbeitete sie am Touro College, für die R. S. Lauder Stiftung, an der Eötvös Loránd Universität und der Humboldt-Universität. Von 2017-2019 forschte sie am Herder-Institut für historische Ostmitteleuropaforschung zur Konfliktgeschichte Ostmitteleuropas. Ihre Forschungsschwerpunkte lagen in der Wissens- und Urbanitätsgeschichte sowie in der jüdischen Geschichte Ostmitteleuropas. Die Großstadt und das Wissen wurde posthum überarbeitet.