Zum 60. Todestag des bedeutenden Bibeltheologen Adolf Schlatter (1852-1938) erscheinen seine lange vergriffenen Lothringer Vorlesungen -Die Gründe der christlichen Gewißheit- (1917) und seine Berner -Reden über das Gebet- (1886). Beide Werke verdeutlichen die für Schlatter kennzeichnende Verbindung von gelebter Frömmigkeit und wissenschaftlicher Reflexion, Glaubenspraxis und theologischer Besinnung. Seine -Reden über das Gebet- öffnen mit großer biblischer Klarheit und Nüchternheit den Blick für das oft vernachlässigte und unterschätzte Geschenk des Gebets und ermutigen zum vertrauensvollen und erhörungsgewissen Beten. Seine Vorlesungen über -Die Gründe der christlichen Gewißheit- skizzieren in knappen Strichen Umrisse einer -Theologie der Tatsachen-, die Gottes Selbstoffenbarung in Jesus Christus mit der Schöpfungsoffenbarung verbindet und seine allumfassende Wirksamkeit als Schöpfer und Erlöser der Menschheit verdeutlicht. Angesichts einer weit verbreiteten Skepsis gegenüber der Möglichkeit und Begründbarkeit von Gotteserkenntnis zeigen Schlatters Ausführungen die guten -Gründe- für die christliche Glaubensgewißheit auf. Gleichzeitig sind sie eine wertvolle Hinführung zu Schlatters großer Dogmatik (-Das christliche Dogma-) und zur Eigenart seines theologischen Denkens überhaupt.