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Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,3, Universität zu Köln (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 erschienen in Europa zahlreiche Reiseberichte über die Entdeckungen, Eroberungen und die Begegnungen mit den fremden und andersartigen Urbevölkerungen der neuen Welt. Dabei prägten über viele Jahrhunderte sowohl Berichte über monströse, grausame und unzivilisierte "Barbaren" als auch paradiesische Schilderungen von glücklichen, friedlichen und guten "Wilden" das Denken der Europäer. Vor…mehr

Produktbeschreibung
Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Französische Philologie - Literatur, Note: 1,3, Universität zu Köln (Romanisches Seminar), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit der Entdeckung Amerikas im Jahr 1492 erschienen in Europa zahlreiche Reiseberichte über die Entdeckungen, Eroberungen und die Begegnungen mit den fremden und andersartigen Urbevölkerungen der neuen Welt. Dabei prägten über viele Jahrhunderte sowohl Berichte über monströse, grausame und unzivilisierte "Barbaren" als auch paradiesische Schilderungen von glücklichen, friedlichen und guten "Wilden" das Denken der Europäer. Vor allem die Vorstellung von den schönen, exotischen "Wilden", die glücklich und unverdorben von den Begleiterscheinungen der Zivilisation in den Tag hineinleben und keine Sorgen zu haben scheinen, entwickelte sich nach und nach zu einem der beliebtesten Motive in der Literatur. Einer der wichtigsten und frühesten Reiseautoren in diesem Zusammenhang ist der calvinistische Prediger Jean de Léry, der zwischen 1556 und 1558 an der ersten französischen Koloniegründung in Brasilien beteiligt war. Jean de Léry verfasste zwanzig Jahre nach seiner Reise einen ausführlichen Reisebericht, in dem der Schwerpunkt auf der detaillierten Beschreibung der von ihm beobachteten indigenen Kultur und Lebensweise der kannibalischen Tupinambá liegt, denen er in der Kolonie in Brasilien begegnete. Jean de Lérys Reisebericht gilt unter Literaturwissenschaftlern als einer der frühesten Verfechter des Mythos vom "Guten" bzw. "Edlen Wilden". Manche sehen in ihm sogar den Erfinder des Topos.Diese Arbeit beschäftigt sich mit dem Bild der brasilianischen Ureinwohner, dass Jean de Léry in seinem Reisebericht entwirft und untersucht, inwieweit es der Figur des "Guten" bzw. "Edlen Wilden" entspricht. Um die Darstellungsweise und Hintergründe des Reiseberichts besser verstehen zu können, wird zunächst der historische Kontext der Brasilienreise erläutert und in Grundzügen die Biografie des Autors skizziert. Außerdem werden einige Besonderheiten und die Bedeutung des Werks von Jean de Léry dargelegt. Im Anschluss wird die Entstehungsgeschichte des Mythos vom "Guten" bzw. "Edlen Wilden" behandelt. Hierzu werden einige der wichtigsten Vertreter und ihr Einfluss aufgezeigt und die Funktion und Bedeutung dieser Vorstellung herausgearbeitet. Im letzten Kapitel wird schließlich anhand des Textes analysiert, wie Jean de Lérys Bild der "Wilden" Brasiliens konkret aussieht und inwieweit seine Beschreibungen der idealisierten Vorstellung des "Guten Wilden" entsprechen.
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