Als Lieferant für Leichenverbrennungsöfen übernahm das Berliner Unternehmen H. Kori GmbH eine wichtige Rolle in der Organisation des nationalsozialistischen Massenmordes. Der Sammelband bietet erstmals eine Rekonstruktion der Firmengeschichte und der Mittäterschaft der H. Kori GmbH in den "Euthanasie"-Anstalten und Konzentrationslagern. Die Beiträge argumentieren aus kultureller, betriebsgeschichtlicher, technischer, bauhistorischer und erinnerungspolitischer Perspektive. Die Erkenntnisse zu J. A. Topf & Söhne werden vergleichend einbezogen. Das Buch versteht sich als Angebot für die Forschungs- und Bildungsarbeit an den KZ- und "Euthanasie"-Gedenkstätten. Gleichzeitig wird es Impuls für die Diskussion in Berlin über den Umgang mit dem ehemaligen Firmengelände in der Dennewitzstraße 35 sein.
»Der industrielle Massenmord an den Juden war in der Nazizeit auch deswegen möglich, weil Wirtschaftsunternehmen die notwendigen Einrichtungen bauten, Materialien stellten, die Technik lieferten. [...] Sie agierten nicht fernab, sondern mitten in der Gesellschaft, mitten in Berlin. Ein solches Unternehmen ist der Ofenbauer H. Kori GmbH aus Schöneberg.« Tagesspiegel, 13. Dezember 2022