Julia hat bis zum Tod ihrer Mutter in München gelebt. Nun wohnt sie bei ihrem Vater und ihrer Großmutter in einer süditalienischen Kleinstadt. Hier werden Mädchen bewacht, dürfen kaum allein das Haus verlassen. Als sich der Sohn eines reichen Bauunternehmers für sie interessiert, sich als ihr Besitzer und Beschützer fühlt, genießt sie zunächst die wiedergewonnene Freiheit. Doch bald stellt das Mädchen fest, dass sie schon wieder in einem Käfig sitzt. Wird sie einen Ausweg finden?
Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension
Konrad Heidkamp zeigt sich sehr beeindruckt von diesem Buch, zumal der Autor es klug vermieden habe, ein Urteil über die "Verschiedenheit der Kulturen" zu fällen, auch wenn die Protagonistin große Schwierigkeiten hat, sich mit den Vorschriften ihrer italienischen Großmutter zu arrangieren. Besonders gefällt Heidkamp, mit welch mitreißender Spannung die Versuche Julias geschildert werden, der häuslichen Enge zu entfliehen, um dabei unversehens in einem neuen Gefängnis landet - dem der "zu frühen Liebe". Geschickt hat Raith diese Problematik nach und nach aufgebaut, findet der Rezensent, so dass man als Leser "bei der kleinsten Fluchtbewegung" Julias mitbangt und mit ansehen muss, wie sie von einer Falle in die nächste tappt. "Spannend wie ein Krimi", lautet das Fazit des Rezensenten.
© Perlentaucher Medien GmbH
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