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Ein bewegender Roman nach dem wahren Schicksal der »Affenfrau« -- Julia Pastrana.
Mitte des 19. Jahrhunderts tingeln zwei Frauen durch Europa: Julia Pastrana wird von ihrem gewissenlosen Impresario als »Affenfrau« angepriesen, während die Schönheit der jungen Tänzerin Rosie nur dazu dient, die Abnormität des Stars noch zu steigern. Stilsicher und einfühlsam erzählt Margrit Schriber von der berührenden Freundschaft der beiden ungleichen Frauen, aber auch von gewalttätiger Sensationslust und wissenschaftlichem Forschungseifer.

Produktbeschreibung
Ein bewegender Roman nach dem wahren Schicksal der »Affenfrau« -- Julia Pastrana.
Mitte des 19. Jahrhunderts tingeln zwei Frauen durch Europa: Julia Pastrana wird von ihrem gewissenlosen Impresario als »Affenfrau« angepriesen, während die Schönheit der jungen Tänzerin Rosie nur dazu dient, die Abnormität des Stars noch zu steigern. Stilsicher und einfühlsam erzählt Margrit Schriber von der berührenden Freundschaft der beiden ungleichen Frauen, aber auch von gewalttätiger Sensationslust und wissenschaftlichem Forschungseifer.
Autorenporträt
Schriber, Margrit
Margrit Schriber, geboren 1939 in Luzern, wuchs auf in Brunnen und Küssnacht am Rigi. Sie arbeitete als Bankangestellte, Werbegrafikerin und Fotomodell, bevor sie sich dem Schreiben zuwandte. Für ihr literarisches Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Aargauer Literaturpreis und der Ehrengabe der Stadt Zürich. Margrit Schriber lebt in Zofingen und in der Dordogne.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 06.04.2010

Immer diese Biester

Eine Mischung zwischen Tiermenschen und Ungeheuer steht im Zentrum des neuen Romans der Schweizer Schriftstellerin Margrit Schriber, "Die hässlichste Frau der Welt". Die Affenfrau Julia Pastrana ist behaart wie ein Schimpanse. Vom Impresario und späteren Ehemann Theodor Lent entdeckt, wird die unglückliche Kreatur, die halb Tier, halb Mensch ist, als schaudererregende Attraktion in einem Varieté in halb Europa ausgestellt. Um den wohligen Schrecken der Zuschauer zu konterkarieren, engagiert der Schausteller das junge hübsche Mädchen Rosie la Belle, ein Verdingkind von der Fronalp, das nach Amerika auswandern wollte und in Southampton das Schiff verpasste. Wider Erwarten werden die Schöne und die Hässliche Freundinnen. Die "Königin der Absonderlichkeiten" erregt das Mitleid der Tänzerin - beide zusammen avancieren zu Lieblingen des Publikums, das in Scharen zu den Vorstellungen strömt, um sich der Angstlust angesichts des Unfassbaren hinzugeben. Margrit Schriber tritt mit ihrem Stoff in die Fußtapfen der Schweizer Schriftstellerin Eveline Hasler, die in ihrem Werk immer wieder das Schicksal von Hexen, Riesen, Sonderlingen und Exoten beleuchtete und damit eine große Leserschaft erreichen konnte. "Die hässlichste Frau der Welt" ist ein ordentlich erzählter Roman, der sich halb als Heimatgeschichte, halb als volkskundliche Recherche lesen lässt. Seine Qualitäten liegen in der ausschmückend detaillierten Beschreibung seines Personals und der präzisen Evokation historischer Schauplätze. (Margrit Schriber: "Die hässlichste Frau der Welt". Roman. Verlag Nagel & Kimche, Zürich 2009. 190 S., geb., 19,90 [Euro].) pire

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension

Beatrice Eichmann-Leutenegger staunt über die unsentimentale Einfühlsamkeit, mit der Margrit Schriber ihren Stoff um eine als Sensation missbrauchte Tierfrau in der Mitte des 19. Jahrhunderts so plausibel wie anschaulich erzählt. Den Schmerz der "duldsamen Kreatur" kann Schriber der Rezensentin spürbar machen. Allerdings verliert Eichmann-Leutenegger während der Lektüre leider die zeitliche Orientierung. Zu handlungsarm findet sie den Stoff und zu einfallslos die Autorin, wenn diese, statt wirklich zu erzählen, historische Ereignisse bloß anreißt und ihren Roman dekoriert und ausstaffiert. Vielleicht, so mutmaßt die Rezensentin, hätte der Text als geraffte Erzählung besser funktioniert.

© Perlentaucher Medien GmbH
Immer diese Biester

Eine Mischung zwischen Tiermenschen und Ungeheuer steht im Zentrum des neuen Romans der Schweizer Schriftstellerin Margrit Schriber, "Die hässlichste Frau der Welt". Die Affenfrau Julia Pastrana ist behaart wie ein Schimpanse. Vom Impresario und späteren Ehemann Theodor Lent entdeckt, wird die unglückliche Kreatur, die halb Tier, halb Mensch ist, als schaudererregende Attraktion in einem Varieté in halb Europa ausgestellt. Um den wohligen Schrecken der Zuschauer zu konterkarieren, engagiert der Schausteller das junge hübsche Mädchen Rosie la Belle, ein Verdingkind von der Fronalp, das nach Amerika auswandern wollte und in Southampton das Schiff verpasste. Wider Erwarten werden die Schöne und die Hässliche Freundinnen. Die "Königin der Absonderlichkeiten" erregt das Mitleid der Tänzerin - beide zusammen avancieren zu Lieblingen des Publikums, das in Scharen zu den Vorstellungen strömt, um sich der Angstlust angesichts des Unfassbaren hinzugeben. Margrit Schriber tritt mit ihrem Stoff in die Fußtapfen der Schweizer Schriftstellerin Eveline Hasler, die in ihrem Werk immer wieder das Schicksal von Hexen, Riesen, Sonderlingen und Exoten beleuchtete und damit eine große Leserschaft erreichen konnte. "Die hässlichste Frau der Welt" ist ein ordentlich erzählter Roman, der sich halb als Heimatgeschichte, halb als volkskundliche Recherche lesen lässt. Seine Qualitäten liegen in der ausschmückend detaillierten Beschreibung seines Personals und der präzisen Evokation historischer Schauplätze. (Margrit Schriber: "Die hässlichste Frau der Welt". Roman. Verlag Nagel & Kimche, Zürich 2009. 190 S., geb., 19,90 [Euro].) pire

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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