Anini, der Kommissar der Bundessicherheit, welcher bei der Verfolgung von Garep Schmied und Sira von Wolfenfurt versagte, wird in dringender Mission nach Stahlstadt entsannt, um den Mörder der hochgestellten Halblingsbeamtin Eluki aufzuklären. Dieser Auftrag gefährdet in vielerlei Hinsicht sein
Familienleben und das Leben seiner Setzlinge.
Das junge Zergenpärchen Karu und Rinul ist in den…mehrAnini, der Kommissar der Bundessicherheit, welcher bei der Verfolgung von Garep Schmied und Sira von Wolfenfurt versagte, wird in dringender Mission nach Stahlstadt entsannt, um den Mörder der hochgestellten Halblingsbeamtin Eluki aufzuklären. Dieser Auftrag gefährdet in vielerlei Hinsicht sein Familienleben und das Leben seiner Setzlinge.
Das junge Zergenpärchen Karu und Rinul ist in den Untergrund gegangen und versucht sich am Umsturz der bestehenden Ordnung. Aber unter den Verschwörern gibt es einen Verräter, der nicht nur ihr Leben in Gefahr bringt.
Sira, Siris, Garep, Himek und Oji haben es nach Meerschaum geschafft. Einer noch freien Küstenstadt der Menschen. Die Kriegsflotte der Zwerge ist jedoch bereits auf dem Weg, als eine Gesandtschaft der Elfen in den Hafen einläuft und diese Elfen, sind furchteinflößend und gefährlich.
Hier nun endlich der dritte Band der zerrissenen Reiche, das Ende der ersten Staffel, die alle Protagonisten einführt und die Figuren das Schachbrett betreten lässt.
Wie in den beiden Bänden zuvor laufen mehrere Handlungsstränge parallel, dennoch gibt es immer wieder kleine und größere Berührungspunkte der Handlungsstränge und ab und an kreuzen sich die Wege der Protagonisten. Da wären zum einen die Ermittlungen von Anini und Ekela in Stahlstadt. Auch in Stahlstadt spielen Karus und Rinuls sozialistische Umsturzpläne, während Siris, Sira und ihre Gefährten in Meerschaum in den zerrissenen Reichen der Menschen Verhandlungen mit den Elfen führen. Diese Elfen jedoch sind anders als die Elfen, die man sonst so aus Fantasybüchern kennt. Ich hätte nicht gedacht, dass man dem eigentlich ausgelutschten Elfenmythos neue Seiten abgewinnen könnte. Diese Elfen sind schön, grausam, fremd und anders als man sie sonst kennt.
Die Sprache des Buches ist an das viktorianische Zeitalter angepasst. Zusätzlich schafft es der Autor mit wenigen, an die Herkunft der Völker angelehnten Begriffen, eine fremde, authentische Atmosphäre zu schaffen. So schieben Zwergenpärchen einen „Kieselwagen“, in welchen das Ergebnis ihrer „Liebesarbeit“ gluckst. Die Kinder der Halblinge werden „Setzlinge“ genannt und das Präkariat der Zwergengesellschaft ist schlicht und einfach „Schlacke“.
Und erneut bleibt auch dieser Roman sozialkritisch wie seine Vorgänger. Der Autor schafft einen totalitären Staat, angelehnt an unser Zeitalter der Industrialisierung mit den einhergehenden Problemen. Die sozialistischen, ja fast schon marxistischen, Umstürzler um Karu und Rinul sind der Meinung „Die niederträchtigen Manufakturbetreiber saugen sich auf Kosten des gemeinen Arbeiters voll wie Zecken. (S. 52)“ Das sehen die Freibündler (Mafia) ähnlich. Sie sind gegen den Einsatz von Kränen, weil dadurch viele Zwerge ihre Arbeit verlieren, aber dennoch verfolgen sie auch ihre eigenen Pläne, neben dem Schutz der Arbeiter, denn nichts ist nur Gut oder Böse.
Die Regierung hingegen ist der Meinung, in der Schlacke sammelt sich das Unverwertbare als Abfallprodukt der steten Veredelung des Bundes: all jene, für die man dank der fleißigen Maschinen keine Verwendung mehr hat. (S. 231) Also ab mit dieser Schlacke in den Krieg, mit etwas Glück kommen sie nicht zurück und mehren trotzdem die Ehre des Bundes.
Fazit: Eine vielschichtige Geschichte, in der es kein Gut oder Böse gibt, kein Richtig oder Falsch. Alles hat mehrere Aspekte und die können durchaus gegensätzlich sein. Aus dem Erpresser und Unterdrücker kann schnell selber ein Opfer werden.
Gelungene, sozialkritische Fantasy made in Germany.