Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1, Ludwig-Maximilians-Universität München, Veranstaltung: Hauptseminar: "Max Frisch. Prosa", Sprache: Deutsch, Abstract: Von allen im Seminar behandelten Werken Max Frischs scheint "Der Mensch erscheint im Holozän" das am schwierigsten zu deutende zu sein. Es ist sein Alterswerk, in das er noch einmal alle, in seiner Vergangenheit als Autor entwickelten Stile gepackt hat. Die Kritik blieb sehr gespalten - wohl eben wegen diesem schwierigen Zugang und weil manch' Kritiker darin wohl nur die Biographie Frischs selbst sah, der ja tatsächlich ein Haus in den Tessiner Bergen hatte. In dieser Arbeit will ich versuchen die Erzählung mit Hilfe der Rezensenten, die sich am ausführlichsten mit ihr befasst haben zu deuten und will dabei besonders auf die Haltung des Protagonisten eingehen und die Frage untersuchen inwiefern Frischs Erzählung ein Plädoyer für oder gegen den alternden Menschen ist. Geht er im Alter völlig in der Isolation auf oder gelangt er zu einer besonderen Erkenntnis, die man erst im Alter macht?Da die Sekundärliteratur dafür verschiedene Ansätze liefert und auch das Buch selbst mehrdeutig ist, wird es mitunter nicht bei einer Theorie bleiben.Natürlich ist es verwunderlich, dass ein Text so verschiedene Lesarten erlaubt, aber meiner Meinung nach hat es Max Frisch eben darauf angelegt. Er sagt möglichst wenig, schreibt in vielen Absätzen und deutet eigentlich nur an. Damit verüberantwortet er die Richtung des Geschehens völlig dem Leser. Es ist also kein Wunder, dass die Kritik teilweise so abweisend reagierte. Hier ist der Leser gefragt.
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