Die Verwendung kalkulatorischer Kosten wurde in Deutschland jahrzehntelang als eine der wichtigsten betriebswirtschaftlichen Erkenntnisse angesehen. Doch durchgesetzt haben sich die kalkulatorischen Kosten lediglich im deutschsprachigen Raum. In den USA beispielsweise wird das Führen zweier Rechenkreise als überflüssig angesehen. Die nach den Regeln des US-GAAP ermittelten Daten dienen nicht nur der externen Rechnungslegung, sondern sind zugleich Instrument der internen Unternehmenssteuerung. Vor diesem Hintergrund stellen sich die folgenden Fragen: Ist der Ansatz kalkulatorischer Kosten in Deutschland notwendig? Wie werden die Fälle, in denen in Deutschland kalkulatorische Kosten angesetzt werden, nach den Regeln des US-GAAP behandelt? Wird die wirtschaftliche Lage des Unternehmens bei der Bilanzierung nach US-GAAP realitätsgerecht dargestellt? Mit diesen Problemstellungen befasst sich die Autorin Heike Gruner in dem vorliegenden Werk. Ebenfalls geht sie kurz darauf ein, ob der Diskussion über den "Sinn und Unsinn" kalkulatorischer Kosten durch das im Mai 2009 eingeführte Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz vielleicht sogar ein Ende gesetzt werden kann.