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Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Anlässlich der Buchmesse sind zwei italienische Klassiker in neuer Übersetzung erschienen, die Rezensent Niklas Bender genauer unter die Lupe nimmt: Curzio Malaparte begibt sich mit seinem Protagonisten, einem Offizier, in das von den Amerikanern besetze Neapel. In schreckensvollen Szenen in insgesamt zwölf thematisch sortierten Kapiteln blickt er auf den Verfall der Zivilisation, zwischen Prostitution, Sklavenhandel und Krieg, so Bender. Der Kritiker liest darin eine "Klage" der Menschheit an sich, die, das Buch ist 1949 zuerst erschienen, stark vom Zweiten Weltkrieg beeinflusst ist und in ihrem eindrucksvollen Zynismus selbst das Meer als "ekelhaftes Reptil" wahrnimmt. Die Schonungslosigkeit seiner Schilderungen hat etwa Adorno und Benn erzürnt, umso imposanter also für ihn, dass der Rowohlt-Verlag sich der Aufgabe angenommen hat, mit Frank Heiberts Übersetzung ein Zeichen zu setzen, dass die Auseinandersetzung mit diesem Roman noch lange nicht abgeschlossen ist.

© Perlentaucher Medien GmbH
Neuübersetzungen sind mehr als (hoffentlich) bessere Wiedergaben. Sie sind Anzeichen für ein fortdauerndes oder neu erwachendes Interesse, für eine Auseinandersetzung. Bei Malaparte, den die deutsche Geisteswelt nicht geschont hat, erfreut das doppelt. Niklas Bender Frankfurter Allgemeine Zeitung 20241114