Während des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde Beatriz' Vater hingerichtet und ihr Elternhaus niedergebrannt. Rettung soll die Heirat mit Don Rodolfo Solórzano bringen. Doch als Rodolfo sie auf seinem Anwesen San Isidro allein lässt, bekommt Beatriz den Eindruck, dass es in der Hazienda
spukt . Ihre Schwägerin Juana nimmt sie nicht ernst, doch sie und die Haushälterin scheinen mehr zu…mehrWährend des mexikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde Beatriz' Vater hingerichtet und ihr Elternhaus niedergebrannt. Rettung soll die Heirat mit Don Rodolfo Solórzano bringen. Doch als Rodolfo sie auf seinem Anwesen San Isidro allein lässt, bekommt Beatriz den Eindruck, dass es in der Hazienda spukt . Ihre Schwägerin Juana nimmt sie nicht ernst, doch sie und die Haushälterin scheinen mehr zu wissen, als sie zugeben. Auf der Suche nach Hilfe wendet Beatriz sich an den jungen Padre Andrés aus dem Ort.
Isabel Cañas liefert mit "Die Hazienda" eine klassische Spukhausgeschichte vor einer ungewöhnlichen, neuen Kulisse, mit interessanten Figuren, die sich den gesellschaftlichen Problemen zwischen spanischstämmigen Mexikanern und Ureinwohnern stellen müssen. Wer keine Vorkenntnisse über Mexiko und seine Geschichte hat, sollte bereit sein, selbst nachzuforschen. Die Autorin thematisiert häufig historische Gegebenheiten, ohne diese näher zu erklären. Trotz dieser Lücken bleibt die grobe Handlung nachvollziehbar, doch für ein besseres Verständnis der Situation und Figuren lohnt es sich, eine Suchmaschine zurate zu ziehen. Mir persönlich hat diese Eigenrecherche riesigen Spaß gemacht und ich konnte viel Neues lernen.
Wegen meiner mangelnden Kenntnisse und ein paar holpriger Formulierungen hatte ich ein wenig Startschwierigkeiten, doch als ich einmal in der Geschichte angekommen war, las sich das Buch wie von selbst.
Beatriz und Padre Andrés sind sympathische und vielschichtige Protagonisten, deren Wohl mir sehr am Herzen lag.
Der Horror ist hervorragend beschrieben, man bekommt oft eher ein Gefühl als ein konkretes Bild vermittelt. Beim Lesen kommt echter Grusel auf und die ein oder andere Szene gestaltet sich auch sehr explizit. Isabel Cañas beschreibt vor allem das Haus auf einzigartige Art und Weise. Das bleibt einem noch lange im Gedächtnis hängen.
Leider verläuft die Handlung relativ geradlinig und große, schockierende Wendungen bleiben aus. Der Klappentext verrät bereits viel, daher empfehle ich, ihn lieber nicht zu lesen.
Das Ende empfinde ich als besonders, irgendwie anders als bei den meisten gängigen Horrorgeschichten.
Ich empfehle das Buch wegen seiner düsteren und gelungenen Atmosphäre allen Freunden von Spukhausgeschichten.