Die wissenschaftlichen Daten veranschaulichen die Realität eines Mosambiks, das von konservierten Fernsehinhalten abhängig ist, wobei das öffentliche Fernsehen das einzige ist, das zu mehr als 50 % lokale Inhalte zeigt und der Rest zu weniger als 50 %. Diese Realität veranlasste uns zu der Frage, welchen Bildungswert das nationale Fernsehprogramm den mosambikanischen Zuschauern bietet. Unsere Fragestellung stützt sich auf die Überlegungen von Gramsci, wonach das Fernsehen eine der wichtigsten Institutionen der Zivilgesellschaft ist, die die Funktion hat, den Konsens der grundlegenden gesellschaftlichen Gruppen zu fördern. Die Ergebnisse der Überlegungen zeigen, dass die portugiesische Kolonialerziehung einen Bruch mit den kulturellen und sozialen Werten der Eingeborenen herbeiführte und dieser Bruch bis heute anhält. Im nationalen Fernsehen haben wir ein Raster identifiziert, dessen Erziehung weder auf die Werte der einheimischen Kultur noch auf das in der Abstammung begründete kulturelle Gedächtnis ausgerichtet ist. In der Dichotomie von Fernsehen und Kultur haben wir eine kulturelle Hegemonie in der Medien- und Konsumgesellschaft festgestellt, die dazu neigt, Kultur zu etwas Homogenem zu machen. Das mosambikanische Fernsehen entspricht der Dynamik des zeitgenössischen Kapitalismus und verweist die Bürgerschaft in eine unbekannte Zeit.