49 tiefgründige Betrachtungen über die Einfalt
Fritz Binde (1867–1921), zunächst SPD-Politiker und Anarchist, später überzeugter Evangelist für das Evangelium von Jesus Christus, hat das Wesen und den Wert der heiligen Einfalt besonders tief erfaßt, weswegen er ihr ein eigenes Buch mit 49
Kapiteln gewidmet hat. Mit diesem Buch hat er uns konzentrierte Andachten zur Christusnachfolge, einen…mehr49 tiefgründige Betrachtungen über die Einfalt
Fritz Binde (1867–1921), zunächst SPD-Politiker und Anarchist, später überzeugter Evangelist für das Evangelium von Jesus Christus, hat das Wesen und den Wert der heiligen Einfalt besonders tief erfaßt, weswegen er ihr ein eigenes Buch mit 49 Kapiteln gewidmet hat. Mit diesem Buch hat er uns konzentrierte Andachten zur Christusnachfolge, einen Wegweiser zur ganzen Fülle der Gemeinschaft mit Gott in Christus Jesus geschenkt und damit ein kostbares, zeitbeständiges Vermächtnis hinterlassen. Binde ruft die Christen weg von der scheinbar „zeitgemäßen“ Hingabe an Welt und Zeitgeist, wodurch der christliche Glaube weder befestigt noch bewahrt werden kann, und hin zur evangeliumsgemäßen Nachfolge Jesu Christi, der in unseren Herzen wohnen und unser ganzes Leben göttlich umgestalten will. Nur wo es zur Einwurzelung in den lebendigen Gott kommt, dort reift bleibende Frucht für die Ewigkeit, davon ist Binde tief überzeugt.
In 49 Betrachtungen, die auch sprachlich formvollendet sind, entfaltet Binde die Herrlichkeit und Schönheit heiliger Einfalt und beleuchtet sie tiefgründig nach allen Seiten. So gelang Binde ein immer wieder neu aufgelegter geistlicher Klassiker, der den Geist der Schriften eines Gerhard Tersteegen und Thomas von Kempen atmet und einen wahren Reichtum geistgesalbter Gedanken ausbreitet.
Einfalt bedeutet: nur eine Falte zu haben wie ein Blatt Papier, nur eine Priorität zu haben und nicht in 1000 Dingen gleichzeitig involviert zu sein. So stehen auch Christen handelnd und dienend mitten im Getümmel der Welt, bedrängt von tausend Strömungen, Stimmen und Ideologien. Dabei können sie sich nicht einfach abkapseln oder aus der Welt entfliehen. Oft sind sie mit hineinverwoben in allerlei Menschlich-Allzumenschliches, und doch sind sie nur zeitlich befristete Gäste dieser Welt und keine Bürger, sondern Bürger der himmlischen Ewigkeit.
Daher ist nichts wichtiger, als aus der sinnverwirrenden Vielgestaltigkeit zur wahren Einfalt zurückzufinden, zu der einen Sache Gottes und Christi, die wirklich wichtig ist – sonst laufen Christen Gefahr, in der Ewigkeit mangels göttlich geprägtem Charakter nicht zur Thronherrlichkeit Gottes zugelassen zu werden.
Zu nichts gehört freilich mehr entschlossener Glaubensmut als zur lauteren Einfalt; nichts rettet aber auch sicherer aus allem Selbstbetrug und aller Menschengefälligkeit heraus als sie: „Das einfältige Herz ist das reine Herz, und es ist das ungeteilte Herz.“ Was Fritz Binde darüber meditiert, ist biblisch tief gegründet und kann und will jeden zur persönlichen Gottesbegegnung im Gebet anspornen.