Die Art Brut ist nicht für Museen oder bürgerliche Wohnstuben vorgesehen, sondern es handelt sich um eine Art von Schöpfung, die man in ihrem Kontext sehen muss, das heisst, an den unsinnigen Orten, an denen sie entstanden ist, und indem man dort dem Autor über die Schulter schaut. Diese Autoren haben aus ihrem Leben jeweils schon ein Kunstwerk gemacht, denn ihre Biografie ist jedes Mal ein kleiner Roman. In die Intimität dieser Art Brut führt uns Mario Del Curto. Er hat von seinen sich über viele Jahre hinstreckenden Reisen ein ausserordentliches, fotografisches Zeugnis über diese Ausnahmegestalten, diese einsamen, exzentrischen, asozialen und scheuen Künstler mitgebracht, deren Zutrauen es zu gewinnen galt. Er hat es verstanden, den Fotoapparat zu gebrauchen, um Gefühlsäusserungen endlich einmal eher zu stimulieren als zu unterdrücken, denn im Gegensatz zum Zynismus und Voyeurismus beruht seine Neugierde auf einem freundschaftlichen und zugleich Vertrauen erzeugen - den Blick. Die Intensität dieses Blickes und der Gegenwärtigkeit dieser Personen entsteht durch die fotografische Situation selbst und durch das existenzielle Inbegriffensein des Fotografen.Dies ist die erste fotografische Dokumentation von Mario Del Curto über Art Brut Künstler und Künstlerinnen. Mit Respekt und Bewunderung ihnen gegenüber hat Mario del Curto das Vertrauen gewonnen, um in ihre Welt eintreten zu können.
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