Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Musik - Sonstiges, Note: 1, Universität Wien (Institut für Musikwissenschaft), Veranstaltung: Seminar Der Werkbegriff in der Moderne, Sprache: Deutsch, Abstract: John Cage war richtungsweisend für die Verortung einer musikalischen Ästhetik im 20. Jahrhundert. Mit seinem Konzept der Indeterminacy forderte er nicht nur den Interpreten heraus, der sich in einer gänzlich neuen Position wiederfindet, sondern stellt auch das Publikum vor die Herausforderung, sich mit einer so radikal anderen Musik auseinanderzusetzen, wie es kaum ein anderer Komponist in der Musikgeschichte gewagt hat. Damit einher geht auch eine radikale Infragestellung des traditionellen Werkbegriffs. Dieser lässt sich nicht mehr ohne Weiteres auf die Musik von John Cage anwenden. Zunächst wird in dieser Arbeit der musikalische und intellektuelle Werdegang von Cage beleuchtet, und der Einfluss wichtiger Weggefährten dargestellt. Daran schließt sich eine genauere Betrachtung dreier ausgewählter musiktheoretischer Schriften Cages an. Dann werden zwei seiner Werke genauer betrachtet; in 4'33'' und dem Zyklus Variations zeigt sich die Abkehr vom traditionellen Werkverständnis besonders deutlich. Insbesondere hat dieser Bruch auch ganz praktische Auswirkungen. Daher wurde ein Exkurs den Problemstellungen des Urhebergesetzes im Umgang mit Avantgardekunst gewidmet. Wie vor dem Hintergrund einer künstlerischen Wertschätzung der Musik von John Cage nun mit dem Werkbegriff zu verfahren ist, und welche Probleme dieser in sich birgt, wird in einigen abschließenden Gedanken diskutiert, die ein Lösungsvorschlag zu einem erweiterten Umgang mit Werkhaftigkeit und Musikalität abrundet.
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