Die Arbeit leistet einen Beitrag zur Erforschung von Politisierungstendenzen im Spannungsfeld der revolutionären Entwicklung seit 1789. Die Zeit nach der Niederlage von 1806 wird für Preußen als Verdichtungsphase öffentlicher Diskussionen erkannt, die Reformvorhaben antizipiert und kritisch kommentiert haben. In einem ersten Abschnitt wird die kommunikative Infrastruktur mit ihren Protagonisten und Medien charakterisiert. Der zweite Teil erarbeitet in einer ausführlichen Diskursanalyse die keinesfalls homogenen Reformvorstellungen der Publizistik in den Bereichen Verwaltung, Verfassung, Heerwesen sowie im weiten Feld gesellschaftlicher Strukturen. Insgesamt diskutiert die Studie die Funktion der politischen Öffentlichkeit für die Krisenbewältigung in Preußen.
"...als erste zusammenfassende Studie, die ausdrücklich und mit breitgefächerter Themenvielfalt das Spannungsverhältnis zwischen preußischen Staatsreformern und Reformpublizisten als historiographisches Problem in den Blick nimmt, hat Herrmanns Darstellung einen bedeutenden wissenschaftlichen Erkenntniswert." (Hans-Christof Kraus, Frankfurter Allgemeine Zeitung)