Packender Umwelt-Thriller mit einem Szenario, das auf realen Ereignissen beruht
Mit diesem Buch legt der Autor und Wissenschaftsjournalist Thilo Winter seinen dritten Thriller vor, der sich diese Bezeichnung aber erst spät verdient. Angesiedelt ist die Geschichte hauptsächlich in China und
Mexiko, darüber hinaus werden aber auch noch ein paar reizvolle Nebenschauplätze geboten.
Der…mehrPackender Umwelt-Thriller mit einem Szenario, das auf realen Ereignissen beruht
Mit diesem Buch legt der Autor und Wissenschaftsjournalist Thilo Winter seinen dritten Thriller vor, der sich diese Bezeichnung aber erst spät verdient. Angesiedelt ist die Geschichte hauptsächlich in China und Mexiko, darüber hinaus werden aber auch noch ein paar reizvolle Nebenschauplätze geboten.
Der schwedische Zoologe Peter Danilsson reist nach China, um dort gegen die Errichtung der Drachenmauer, einem riesigen Staudamm mit verheerenden Auswirkungen auf die dortige Tier- und Pflanzenwelt, zu protestieren. Als er vor Ort erfährt, dass eine Herde Elefanten ihr angestammtes Revier verlassen und sich auf den Weg Richtung Norden gemacht hat, beschließt er, dem rätselhaften Verhalten auf den Grund zu gehen, zumal es auch an anderen Orten auf der Welt seltsame Vorkommnisse gibt, an denen Tiere beteiligt sind. Doch die örtlichen Behörden haben längst die Jagd auf die Elefanten eröffnet. Zeitgleich hält sich sein Vater Abel Söneland, zu dem Peter ein ziemlich angespanntes Verhältnis hat, in Mexiko auf, und stößt dort auf ein altes Geheimnis, dass ihn in große Gefahr bringt.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie dabei mit einem hohen Erzähltempo auf einen krachenden Showdown zu. Geschickt entwickelt er dabei einige parallele Handlungsstränge, die er im Verlauf der Geschichte immer stärker miteinander verknüpft, bis sich am Ende das Gesamtbild enthüllt und eine gelungene Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Echte Thrillerspannung kommt dabei zwar erst spät auf, dennoch konnte mich der Autor von Beginn an in den Bann der atmosphärisch dichten Geschichte ziehen. Getragen wird das Ganze von einer ganzen Riege gut gezeichneter und vielschichtig angelegter Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Gerade der Hauptbösewicht ist dabei allerdings doch ein wenig überzeichnet und wandelt zuweilen knapp an der Grenze zur Karikatur. Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen, auch wenn der gute Gesamteindruck dadurch nur unwesentlich getrübt wird. Ein Nachwort, das aufklärt, was hier Dichtung und was Wahrheit ist, rundet das Ganze am Ende noch hervorragend ab.
Wer auf spannende und facettenreiche Umwelt-Thriller steht, wird hier insgesamt sehr gut bedient und spannend unterhalten.