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2 Kundenbewertungen

Katja Wiesberg verschwimmt die Welt vor Augen. Ihr Mann ist fort, sie ist ihren Job los und allein. Da sitzt auf einmal ein älterer Herr auf dem Rand ihrer Badewanne und stellt sich als Dr. Blank vor. Und noch ein Fremder taucht auf: ein Feuerwehrmann, der behauptet, zu einem Brand gerufen worden zu sein, und nicht wieder geht. Eine abenteuerliche Dreiecksgeschichte nimmt ihren Lauf, zwischen einer aus dem Alltag gefallenen Frau, einem überaus selbstbewussten Liebhaber und einem lebensweisen Toten. Mariana Lekys Roman entführt in eine Welt, die komischer und trauriger ist als unsere - und…mehr

Produktbeschreibung
Katja Wiesberg verschwimmt die Welt vor Augen. Ihr Mann ist fort, sie ist ihren Job los und allein. Da sitzt auf einmal ein älterer Herr auf dem Rand ihrer Badewanne und stellt sich als Dr. Blank vor. Und noch ein Fremder taucht auf: ein Feuerwehrmann, der behauptet, zu einem Brand gerufen worden zu sein, und nicht wieder geht. Eine abenteuerliche Dreiecksgeschichte nimmt ihren Lauf, zwischen einer aus dem Alltag gefallenen Frau, einem überaus selbstbewussten Liebhaber und einem lebensweisen Toten. Mariana Lekys Roman entführt in eine Welt, die komischer und trauriger ist als unsere - und dabei geisterhaft menschlich.»Die Herrenausstatterin« jetzt als Taschenbuch-Neuausgabe in hochwertiger Ausstattung.
Autorenporträt
MARIANA LEKY studierte nach einer Buchhandelslehre Kulturjournalismus an der Universität Hildesheim. Sie lebt in Berlin und Köln. Bei DuMont erschienen der Erzählband ¿Liebesperlen¿ (2001), die Romane ¿Erste Hilfe¿ (2004), ¿Die Herrenausstatterin¿ (2010) sowie ¿Bis der Arzt kommt¿ (2013). 2017 veröffentlichte sie den SPIEGEL-Bestsellerroman ¿Was man von hier aus sehen kann¿, der in über zwanzig Sprachen übersetzt und fürs Kino verfilmt wurde.
Rezensionen
"Ganz große Unterhaltungsliteratur [...] Irre, wie Mariana Leky es hinkriegt, aus vertrauten Zutaten ein so charmantes und kurzweiliges Buch zu machen. [...] Sie schreibt genau, ehrlich, witzig, furchtlos und erfrischend. Das perfekte Lesevergnügen!" BRIGITTE "Der bezauberndste und lustigste Liebesroman seit langem." TAZ "Mariana Leky hat eine traumhafte Geschichte geschrieben mit vielen schönen Ideen. (...) Die Herrenausstatterin ist ein Buch für alle, deren Leben etwas merkwürdiger ist und die trotzdem nicht aufgeben." BUCHMARKT "Die Geschichte ist märchenhaft und versponnen, aber überhaupt nicht kitschig." HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG "Eine wunderbare Geschichte von Liebe, Verlust, Trauer und Neuanfang. (...) Mariana Lekys Roman trägt viel magischen Realismus in sich, und sie findet für Unaussprechliches starke Bilder, Umschreibungen und Metaphern, die ihre Geschichte reizvoll und außergewöhnlich machen." MAIN ECHO "Ein schönes Buch voller Komik, voller Tragik, eben einfach voller Leben." VOGUE "Mariana Lekys ¿Herrenausstatterin¿ ist ein umwerfend komischer und fantastisch schräger Roman darüber, wie man den ganz großen Schmerz überlebt." DAS MAGAZIN "Vergnüglich schräg." EMOTION "Eine Liebesgeschichte, sehr komisch,auch melancholisch. Voller schöner, origineller Beobachtungen in einer genauen Sprache geschrieben. Ein hinreißendes Buch." Amelie Fried in "Die Vorleser", ZDF "Ein tiefgründiges Schmunzelstück." KURIER WIEN "Mariana Lekys Roman ¿Die Herrenausstatterin¿ ist eine absurd schöne und komische Geschichte über die Sorgen der Geister, Astronautennahrung und verschiebbare Herzen." STERN "Ein Märchenbuch für alle, die Märchen eigentlich hassen, ein wunderbar leicht geschriebener, poetisch vertrackter, surrealer Einsamkeitsroman: klug und rührend, zum Schreien und zum Seufzen komisch." KULTUR SPIEGEL "Die kleine Geschichte, die Mariana Leky sich ausgedacht hat, ist komisch und traurig, gespenstisch und menschlich, grotesk und rührend, vor allem aber verblüffend weise." SZ "Fakten hin oder her. Ein gutes Buch." DER TAGESSPIEGEL "Schräge Geschichte, zugegeben. Aber eine, die straight ins Herz (und Hirn) trifft." MYSELF "Originelle, herzerwärmende, tragikomische Geschichte über Freundschaft, Abschied und Marzipankartoffeln" KÖLNISCHE RUNDSCHAU "Sehr witzig, sehr traurig, sehr lebensklug." LEIPZIGER VOLKSZEITUNG»Das perfekte Lesevergnügen!« Brigitte »Eine hinreißend komische Liebesgeschichte.« Amelie Fried "Der skurrile Roman ist absolut unrealistisch und vielleicht deswegen auch so herzerfrischend anders." BRIGITTE TASCHENBUCH EXTRA "Eine skurrile, rührende Dreiecksgeschichte." LAVIVA "Ein sehr gutes Buch." BRIGITTE…mehr

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 01.09.2010

Karate mit Altphilologen

Wie repariert man einen Wackelkontakt mit der Wirklichkeit? Warum nicht mit kalter Lasagne? Die Berliner Autorin Mariana Leky hat ein leichtes und witziges Buch über tiefe Trauer geschrieben.

Am Strand von Zandvoort ist der Schmerz plötzlich vorbei. Katja sitzt mit dem kleptomanen Feuerwehrmann Armin im Sand und isst kalt gewordene Lasagne aus einer Aluminiumschale. Vor ihnen kämpft ein versoffener Karatefilm-Darsteller mit dem toten Altphilologen Dr. Friedrich Blank, den außer Katja keiner sehen kann. Der Mond bescheint die Idylle, und dann gehen alle schwimmen.

Mariana Leky erzählt in ihrem Roman "Die Herrenausstatterin", wie die junge Übersetzerin Katja den Weg vom Schmerz des doppelten Verlassenwerdens - die große Liebe ihres Lebens verlässt sie für eine andere und stirbt kurz darauf bei einem Autounfall - an den Strand von Zaandvoort schafft. Es beginnt mit der märchenhaft erzählten Liebesgeschichte zwischen dem lebenslustigen Jakob und der ängstlichen Katja, die auf seinem Zahnarztstuhl zueinander finden und über die Zeit eine innige Zweisamkeit entwickeln. Als er sich abwendet, erkrankt Katja an einer seltsamen Augenkrankheit. Sie kann ihn nicht sehen, als er sie am Krankenbett verlässt, sie erkennt die neue Geliebte nicht, als sie die Todesnachricht überbringt und auf der Beerdigung wollen einfach keine Tränen fließen.

In den Wochen danach versinkt Katja in auswegloser Trauer. Doch anstatt die junge Witwe endlos lamentieren zu lassen, bricht Mariana Leky die Trauer aufs Konkret-Alltägliche herunter: Katja isst nicht, sie schläft nicht, sie wäscht sich nicht, stiert stundenlang in die Luft. Dann wieder räumt sie sinnlos die Wohnung um und streicht mitten in der Nacht das Badezimmer. Keine gute Idee, wenn man nichts im Bauch hat und fast nichts sieht.

In diesem Moment tritt Blank, der tote Altphilologe, in Katjas Leben. Er füttert sie mit Astronautennahrung, hält sie vom geheimen Plan des Hinterhersterbens ab und beschimpft den Chef der Übersetzungsagentur, als dieser Katja feuert. Nach einem Fehlalarm nistet sich schließlich auch Armin, der sehr lebendige Feuerwehrmann, bei Katja ein. Nacht für Nacht berichtet er von seinen wahren und erfundenen Abenteuern als Feuerwehrmann, versucht sie für Siebziger-Jahre-Karatefilme zu begeistern. In einem Akt der Hilflosigkeit kommt es versehentlich auch noch zu einer Befruchtung. Trotzdem bessert sich Katjas Zustand nicht, den Abstand zu Dingen und Menschen kann sie immer noch nicht richtig einschätzen. Sie hat, wie Armin sagt, einen "Wackelkontakt mit der Realität". Der Kontakt steht erst wieder, als sie in Zandvoort eine kalte Lasagne isst.

Trotz des ernsten Themas ist Leky eine luftig-leichte Geschichte voller Skurrilitäten und ohne jeden Kitsch geglückt. Ihre Sprache ist von scharfer Präzision und hinreißendem Witz. Ironisch verpackt verlieren bei Leky sogar Weisheiten über Tod und Leben den Beigeschmack von Glückskeksen. So weiß Katja: "Der Tod ist, so scheint es mir jedenfalls, sehr nahe liegend. Abwegig ist das Leben, einschließlich der Hornhautraspeln."

Katja, die von einem freistehenden Haus mit Fensterläden träumt und nicht wie Jakob von einem Leben im Zelt, ist eine typische Leky-Figur: Bereits in ihrem Erzähldebüt "Liebesperlen" von 2002 schrieb die 1973 in Köln geborene Autorin über eine mutlose Germanistikstudentin, die finanziell und emotional von ihrem Vater abhängig ist. In "Erste Hilfe" (2004) ging es wieder um verzagte Studenten, die nichts erleben und in der Kuscheligkeit ihrer WG versumpfen - immer auf der Schwelle von der latenten zur manifesten Angstneurose. Doch diesmal ist es anders. Diesmal holt Leky ihre Protagonistin heraus aus dem Tal der Schmerzen.

SARAH ELSING

Mariana Leky: "Die Herrenausstatterin". DuMont Verlag, Köln 2010. 208 S., geb., 18,95 [Euro].

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Da ist Rezensentin Sarah Elsing aber froh. Endlich schafft es eine von Mariana Lekys Romanfiguren raus aus der Studenten-WG und rein in den Alltag. Gefühle von Liebe und Trauer fasst die Autorin laut Elsing luftig und leicht und reichert sie mit Skurrilem an, ohne kitschig zu werden. Dank einer präzisen Sprache und einer Portion Ironie erträgt Elsing die von Leky feilgebotenen Weisheiten über Leben und Tod und sogar den Auftritt eines Liebhabers, der nachts über seine Abenteuer als Feuerwehrmann berichtet.

© Perlentaucher Medien GmbH