Prousts Hauptwerk »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« (À la recherche du temps perdu) ist eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts. Der Roman ist eine fiktive Autobiographie: Ein weitgehend anonymes Ich, das aber möglicherweise »Marcel« heißt, erzählt von seinen zum Teil vergeblichen Versuchen, sich an seine Kindheit und Jugend zu erinnern. Was ihm willentlich nicht gelingt, ermöglichen ihm schließlich eine Reihe »unwillkürlicher Erinnerungen« und Sinnesassoziationen, die Erlebnisse der Vergangenheit auf intensive Weise vergegenwärtigen und damit erinnerbar machen.…mehr
Prousts Hauptwerk »Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« (À la recherche du temps perdu) ist eines der bedeutendsten erzählenden Werke des 20. Jahrhunderts. Der Roman ist eine fiktive Autobiographie: Ein weitgehend anonymes Ich, das aber möglicherweise »Marcel« heißt, erzählt von seinen zum Teil vergeblichen Versuchen, sich an seine Kindheit und Jugend zu erinnern. Was ihm willentlich nicht gelingt, ermöglichen ihm schließlich eine Reihe »unwillkürlicher Erinnerungen« und Sinnesassoziationen, die Erlebnisse der Vergangenheit auf intensive Weise vergegenwärtigen und damit erinnerbar machen. Am Ende des Romans entschließt sich das Ich, die auf diese Weise wiedererlebte und damit wiedergefundene Zeit in einem Roman festzuhalten.Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1930, erschienen im Piper Verlag München. Der französische Titel lautet »Le côté de Guermantes« und erschien als dritter Band (ebenfalls in 2 Teilbänden) der Romanreihe »À la recherche du temp perdu«Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Auf der Suche nach der verlorenen Zeit / À la recherche du temps perdu / Remembrance of Things Past 3/2
Marcel Proust (1871-1922) besuchte ab 1882 das Lycée Condorcet. In das Jahr 1887 fallen erste schriftstellerische Versuche für Schulzeitschriften. Nach dem Lycée meldete sich Marcel Proust freiwillig für ein Jahr zum Militärdienst Ein Jahr später schrieb er sich an der juristischen Fakultät ein. Im selben Jahr besuchte er Vorlesungen von Henri Bergson. 1893 nahm der Dreyfus-Skandal seinen Anfang, der die französische Öffentlichkeit 13 Jahre lang beschäftigte. Seine regelmäßigen Besuche der exklusiven Salons von Madame Straus, Arman de Caillavet, Aubernon und Madeleine Lemaire während seiner Studienzeit machten Proust zu einem scharfsinnigen Beobachter der Großbourgeoisie, deren Bild er in Artikeln für die Tageszeitung Le Figaro zeichnete, was ihm den Ruf eines Hofberichterstatters eintrug. 1895 hatte Proust sein juristisches Studium ohne Examen beendet, aber in einem geisteswissenschaftlichen Studiengang seine Licence en Lettres erhalten. Im Juni 1896 erschien Prousts erstes Buch, Les plaisirs et les jours. 1898 arbeitete Proust an einer Übersetzung von John Ruskins The Bible of Amiens. Seine Ruskin-Übersetzung erschien erst 1904. Im Sommer 1900 unternahm Proust Reisen allein und mit seiner Mutter nach Venedig sowie mit dem von ihm bewunderten Bertrand de Fénelon nach Flandern und Holland. Im November 1903 starb Prousts Vater, knapp zwei Jahre später Prousts Mutter. Proust fiel daraufhin in eine tiefe Depression. Da er von der Mutter ein kleines Vermögen geerbt hatte, war er finanziell weitgehend unabhängig. Im Juli 1909 zog Proust sich von der Welt zurück und begann mit der Arbeit an seinem Hauptwerk »À la recherche du temps perdu« (Auf der Suche nach der verlorenen Zeit). 1913 erschien »Du côté de chez Swann« als erster Band der »Recherche« bei Grasset auf Prousts eigene Kosten, nachdem der Roman von den Verlegern, u. a. von André Gide, dem damaligen Lektor im Verlag Gallimard, abgelehnt worden war. Später sollte Gide dies als den größten Fehler seines Lebens bereuen. 1916 wechselte Proust von Grasset zum Verlag Gallimard. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs erschienen dort der zweite Band der »Recherche« sowie eine Neuauflage von »Du côté de chez Swann«. 1919 erhielt Proust für den zweiten Band seiner »Recherche« den Prix Goncourt, die höchste französische Auszeichnung für Literatur. Ein Jahr später wurde zum Ritter der Ehrenlegion ernannt. Von 1920 bis 1922 erschienen vier weitere Teilbände der »Recherche«.