Ilse Koch, die Frau des Kommandanten, erlangte als Hexe von Buchenwald nach der Befreiung des Konzentrationslagers traurige Berühmtheit. Seit dem Prozess in Dachau vor einem amerikanischen Gericht entspannen sich um ihre Person zahlreiche Legenden, die ungeprüft Eingang in die Geschichtsschreibung gefunden haben. Der Autor verfolgt das persönliche Schicksal und die historiografischen Verfälschungen. Er deckt mit der Korrektur Mechanismen auf, die gerade nach dem Zerfall des osteuropäischen Kommunismus wieder aktuell geworden sind: In welchem Maß verselbständigt sich die Geschichte einer Person, wenn unter einem Namen eine Diskrepanz zwischen öffentlicher und privater Biografie entsteht? Wie einfach lässt sich ein Name für politisch motivierte Zwecke missbrauchen - so wie das hier im kalten Krieg geschah? Arthur L. Smith stützt sich auf erst dreißig Jahre nach Kriegsende zugänglich gewordene Dokumente und macht anschaulich, wie normal der Schrecken ist.
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