Vor nunmehr fast einem Vierteljahrhundert hat der Verfasser ein erstes Mal und sozusagen "vorläufig" auf gewisse Zusammenhänge zwischen dem von Fredegar hinterbrachten baierischen Mord an Tausenden von Bulgaren und dem Untergang der Nibelungen-Burgunder aufmerksam gemacht (1982 und 1983). Die Resonanz war - hinter vorgehaltener Hand - freundlich bis zustimmend, coram publico indes abschätzig oder die Arbeit wurde mit Schweigen übergangen. Mangelnde geschichtliche Kenntnisse des 7. Jahrhunderts mögen dabei eine gewisse Rolle gespielt haben, den Ausschlag aber dürfte das Gefühl gegeben haben, hier solle eine heilige Kuh geschlachtet werden.Wenn nun nach so langer Zeit der Fall erneut verhandelt wird, so geschieht dies aus der Überzeugung, daß weiter ausholende Recherchen und eine Reihe von neuen Argumenten den Eindruck vertiefen, daß die Nibelungen-Tragödie, der grôze mort, doch eine ins Dichterische umgesetzte, auf eine höhere soziale Ebene angehobene Widerspiegelung des Bulgaren-Schicksals ist.
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