Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: Gut, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (Institut für Geschichte), Veranstaltung: HS "Bildung und Modernisierung - Zur Kulturgeschichte Europas im Industriezeitalter", 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Romane sind stets Fiktion und können praktisch nicht als Quelle für die Geschichtswissenschaft dienen. Wohl aber kann man solche Literatur als Vergleichsmaterial heranziehen, wenn zuvor die historischen Hintergründe wissenschaftlich aufgearbeitet wurden. Der Forschende kann überprüfen, inwieweit bekannte Sachverhalte in der betreffenden Zeit zum Beispiel die Militarisierung der Gesellschaft aus den entsprechenden Werken herauszulesen sind, inwieweit Realität verarbeitet wurde. Genau dies soll in dieser Seminararbeit getan werden, wobei die Aufarbeitung der entsprechenden historischen Hintergründe knapp gehalten werden kann, da diese bereits sehr umfassend erforscht wurden und in der Geschichtswissenschaft als bekannt vorausgesetzt werden können. Der Vergleich mit den historischen Gegebenheiten wird dabei, was die Romane betrifft, oberflächlich textimmanent sein und keine literaturwissenschaftlich interpretatorischen Ansätze bieten. Nur was wortwörtlich auf dem Papier steht, soll Grundlage des Vergleiches mit der überlieferten Realität sein. Es wird auf eine längere Inhaltsangabe der benutzten Primärwerke verzichtet, nichtsdestotrotz werden sie nach der knappen Darstellung der geschichtlichen Hintergründe der Vollständigkeit halber inhaltlich in wenigen Worten zusammengefaßt, um eine Erinnerungsstütze für den Leser zu geben. Als Primärliteratur hat der Verfasser zwei Romane, Heinrich Mann, Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannen, erschienen 1905, und Hermann Hesse, Unterm Rad, erschienen 1906, ausgewählt. Beide liegen mit ihrem Erscheinungsjahr in der zu behandelnden Zeit, zwischen der Reichsgründung 1871 und dem Beginn des Ersten Weltkrieges 1914, und beschäftigen sich thematisch mit der höheren Bildung im Kaiserreich. Zudem liegen mit Heinrich Mann und Hermann Hesse zwei Autoren vor, die zwei unterschiedliche Positionen bezüglich der Betrachtung des Individuums in der Gesellschaft hatten.
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