Die Hölle ist aus der Mode gekommen - oder etwa nicht? Als Androhung ewiger Verdammnis bei weltlichem Fehlverhalten kann sie in der säkularisierten Gesellschaft nicht mehr dienen. Zugleich lässt sich eine Veralltäglichung des Begriffs feststellen, die eine Bedeutungsdiffusion anzeigt: Die Hölle scheint nicht mehr für ewig zu sein, und ihre Hitze wie ihr neuer passagenhafter Charakter verweisen eher auf eine Assoziation mit dem Fegefeuer. Das aber wäre noch nicht einmal ein Vorhof zur Hölle. Die Beiträge des Bandes gehen der Frage nach, wie es um das Höllenverständnis in der spätmodernen Gesellschaft bestellt ist - und kommen zu erhellenden Einsichten: vom Krieg bis zum Pflegeheim, von Theresienstadt bis zur Hölle der Gesellschaft.
»Der Band eröffnet insgesamt zahlreiche Perspektiven für den Umgang mit einer populären religiösen Metaphorik, die allesamt kulturwissenschaftlich und kulturpädagogisch anschlussfähig sind.« Ulrike Peisker, forum erwachsenenbildung, 4 (2022) Besprochen in: Pastoralblatt, 3 (2022), Jan-Christoph Horn Soziologische Revue, 45/1 (2022), Insa Pruisken