Ungewöhnlich für seine Zeit vertrat John Stuart Mill feministische Ansichten. 1865 wurde er als Vertreter der Gesellschaft für das Frauenwahlrecht ins Parlament gewählt. In seinem 1869 erschienenen Werk "The Subjection of Women" lässt Mill keine der damals festgestellten Unterscheidungen in Wesen und Verhalten von Frauen und Männern als naturgegeben gelten, da das Meiste ein Produkt von Erziehung und gesellschaftlichen Strukturen sei. Er fordert ebenso das Frauenwahlrecht wie ein Scheidungsrecht. Auch untersucht er als einer der ersten sozialwissenschaftlich die Unterdrückung der Frau. "The Subjection of Women" wird noch im Jahr der Veröffentlichung von Jenny Hirsch ins Deutsche übersetzt und dort von der Frauenbewegung intensiv rezipiert und in der Öffentlichkeit breit diskutiert.