1803 geht die junge Kapitänstochter Maria in Kopenhagen an Bord der Hoffnung, eines ehemaligen Sklavenschiffs. Aus einer kurzen Vergnügungsfahrt wird eine abenteuerliche Reise Richtung Westindien, als Maria entdeckt, dass trotz des Verbots durch den dänischen König der Menschenhandel immer noch floriert und ihr geliebter Vater darin verstrickt ist. Zwanzig Jahre später landet der Humanist Mikkel Eide auf Sankt Thomas, um ein Traktat gegen die Sklaverei zu verfassen. In der dänischen Kolonie werden seine idealistischen Vorstellungen mit der Realität konfrontiert. Warum ist es so schwierig, ein guter Mensch zu bleiben, sich nicht mitschuldig zu machen? Ein ergreifender Roman über Idealisten und Zyniker, eine unmögliche Liebe und die Abgründe der menschlichen Seele.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Die schöne Hoffnung der einen ist das grausame Schicksal der anderen, lernen wir in Mich Vraas Roman, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes, erklärt Rezensent Aldo Keel, denn "die Hoffnung" ist hier ein Frachter, der Sklaven aus Afrika unter unzumutbaren, ja lebensgefährlichen Bedingungen zu den dänischen Kolonien in der Karibik bringt, wo sie Zuckerrohr anbauen sollen, dessen Ertrag anschließend auf "der Hoffnung" nach Kopenhagen verschifft wird, wo dänische Händler ihren durch das "weiße Gold" angehäuften Reichtum dazu nutzen, wunderschöne Prachtbauten zu errichten, die teilweise noch heute betrachtet werden können und den Betrachter an die helle Seite der Vergangenheit erinnern, im Gegensatz zur dunklen Seite, die immer mehr in Vergessenheit gerät. Gegen dieses Vergessen will Mich Vraa mit seinem Roman angehen, glaubt Keel. Zwar sind die Figuren und Geschehnisse darin fast ausnahmslos fingiert, basieren aber auf den historischen Wahrheiten und eine dieser Wahrheiten ist, dass Dänemark bis 1917 eine Nation von Sklavenhändlern war, fährt der Kritiker fort. Es ist ein berührender, erhellender, spannender und unbedingt lesenswerter Roman, so der beeindruckte Rezensent.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Raffiniert und mitreissend!
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