Wenige literarische Dokumente des menschlichen Geistes sind so viel genannt und bekannt wie die Geschwisterepen der "Ilias" und "Odyssee"; dennoch herrscht, nalürlich mit Ausnahme der Gelehrtenkreise, eine solche Unklarheit und Ungewißheit über so viele mit dem Namen Homer zusammenhängende fragen, daß erst einmal das Material, aus dem wir die form einer Weltanschauung aufsuchen wollen, einiger Deutung bedarf, da sonst eine Menge falscher und unsicherer Voraussetzungen eines breiteren Leserkreises auch den hier gemeinverständlich dargestellten Folgerungen gegenüber nicht den richtigen Standpunkt finden dürfte. Hört man doch immer wieder die vom Gesichtspunkt des Laien aus so natürlichen fragen nach der Person und der Heimat Homers, nach dem Alter und der Einheit der zwei Dichtungen, nach dem Schauplatz ihrer Handlung und Entstehung, und vieles andere äußern. [Auszug aus dem Buch]