In diesem Buch stellt die Autorin das Leben der Zara Schmelen dar, die Anfang des 19. Jahrhunderts als Missionsgehilfin ihres Ehemannes - dem Missionar Johann Hinrich Schmelen - in Südafrika wirkte. Zara war eine einheimische Frau, deren Mutter vermutlich aus dem Volk der 'Klein-Nama', der Khoikhoi, stammte. Über Zaras Leben ist bis auf das, was ihr Mann in seinen Tagebüchern und Briefen über sie schrieb, nur wenig bekannt. Geboren wurde sie in Steinkopf, im Nordwesten Südafrikas, einer Region, die als Klein-Namaland bezeichnet wurde. Im Jahre 1814 heiratete sie den Missionar der Londoner Missionsgesellschaft Johann Hinrich Schmelen. Zara brachte vier Kinder zur Welt und lebte bis zu ihrem Tode mit ihrer Familie auf den Missionsstationen Bethanien und Komaggas. Wie auch ihr Geburtsdatum ist ihr genauer Todestag nicht bekannt.
Johann Hinrich Schmelen gilt bis heute als der erste Sprachpionier, der Teile des Neuen Testaments in die Nama-Sprache - das Khoikhoi - übersetzt hat. Doch gab es bereits unter den Zeitgenossen Schmelens Zweifel an seiner Beherrschung des Khoikhoi. Vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Quellen wird deutlich, daß eigentlich seine Frau Zara die Übersetzungsarbeit leistete, eine Leistung, die bislang wenig gewürdigt wurde. So wurde später, unter der Apartheitsregierung Südafrikas, nicht nur Zara Schmelens zentrale Rolle in der Übersetzung des Neuen Testaments in die Nama-Sprache heruntergespielt, sondern ihre Existenz sogar gänzlich geleugnet.
Die Autorin wertet in diesem Buch Briefe und andere historische Quellen der Rheinischen Missionsgesellschaft aus, um dem großen Anteil, den Zara Schmelen an der Pionierarbeit ihres Mannes geleistet hat, späte Rechnung zu tragen. Sie stellt dabei die persönliche Geschichte der Zara Schmelen auf anschauliche Weise in den Gesamtkontext der Geschichte der christlichen Mission in Südafrika und der politischen Entwicklungen zu Anfang des 19. Jahrhunderts.
In this book, the author presents the life story of Zara Schmelen, an indigenous missionary assistant in 19th century South Africa, who had married the London Mission Society missionary Johann Hinrich Schmelen. Little is known about her life, except for that which her husband wrote about her in his diaries and letters. She was born in Steinkopf, in the northwest of South Africa, in a region known as 'Klein-Namaland'. It is assumed that her mother was a 'Klein-Nama', or Khoikhoi, woman. Zara married her missionary husband in 1814, bore four children, and lived with her family at the Bethanian and Komaggian missions until her death. The exact dates of her birth and her death are unknown.
Johann Hinrich Schmelen is considered to this day to be the first language pioneer to translate parts of the New Testament into the Nama-language (Khoikhoi). However, some of Schmelen's contemporaries questioned the validity of his authorship, attesting that Schmelen was at best a poor speaker of Khoikhoi. Closer examination of these doubts indicate clearly that the biblical translations were actually done by Zara Schmelen, an achievement which until now has received little praise. Under apartheid in South Africa, Zara Schmelens central role in the translation of the New Testament into the Nama-language was not only played down, but her entire existence was denied.
In this book the author analyzes letters and other historical materials collected by the Rhenish Mission Society to do justice to the considerable contribution Zara Schmelen made to her husband's pioneering accomplishment. In this way the author is able to vividly depict Zara Schmelen's personal history in the larger context of the history of the Christian missions in South Africa and political developments at the beginning of the 19th century.
Johann Hinrich Schmelen gilt bis heute als der erste Sprachpionier, der Teile des Neuen Testaments in die Nama-Sprache - das Khoikhoi - übersetzt hat. Doch gab es bereits unter den Zeitgenossen Schmelens Zweifel an seiner Beherrschung des Khoikhoi. Vor dem Hintergrund der zeitgenössischen Quellen wird deutlich, daß eigentlich seine Frau Zara die Übersetzungsarbeit leistete, eine Leistung, die bislang wenig gewürdigt wurde. So wurde später, unter der Apartheitsregierung Südafrikas, nicht nur Zara Schmelens zentrale Rolle in der Übersetzung des Neuen Testaments in die Nama-Sprache heruntergespielt, sondern ihre Existenz sogar gänzlich geleugnet.
Die Autorin wertet in diesem Buch Briefe und andere historische Quellen der Rheinischen Missionsgesellschaft aus, um dem großen Anteil, den Zara Schmelen an der Pionierarbeit ihres Mannes geleistet hat, späte Rechnung zu tragen. Sie stellt dabei die persönliche Geschichte der Zara Schmelen auf anschauliche Weise in den Gesamtkontext der Geschichte der christlichen Mission in Südafrika und der politischen Entwicklungen zu Anfang des 19. Jahrhunderts.
In this book, the author presents the life story of Zara Schmelen, an indigenous missionary assistant in 19th century South Africa, who had married the London Mission Society missionary Johann Hinrich Schmelen. Little is known about her life, except for that which her husband wrote about her in his diaries and letters. She was born in Steinkopf, in the northwest of South Africa, in a region known as 'Klein-Namaland'. It is assumed that her mother was a 'Klein-Nama', or Khoikhoi, woman. Zara married her missionary husband in 1814, bore four children, and lived with her family at the Bethanian and Komaggian missions until her death. The exact dates of her birth and her death are unknown.
Johann Hinrich Schmelen is considered to this day to be the first language pioneer to translate parts of the New Testament into the Nama-language (Khoikhoi). However, some of Schmelen's contemporaries questioned the validity of his authorship, attesting that Schmelen was at best a poor speaker of Khoikhoi. Closer examination of these doubts indicate clearly that the biblical translations were actually done by Zara Schmelen, an achievement which until now has received little praise. Under apartheid in South Africa, Zara Schmelens central role in the translation of the New Testament into the Nama-language was not only played down, but her entire existence was denied.
In this book the author analyzes letters and other historical materials collected by the Rhenish Mission Society to do justice to the considerable contribution Zara Schmelen made to her husband's pioneering accomplishment. In this way the author is able to vividly depict Zara Schmelen's personal history in the larger context of the history of the Christian missions in South Africa and political developments at the beginning of the 19th century.
Perlentaucher-Notiz zur FR-Rezension
Brigitte Reinwald ist von dieser Lebensbeschreibung der Südafrikanerin Zara Schmelen nicht zuletzt deshalb so angetan, weil die Autorin die Biografie neben die Beschreibung der kulturellen und politischen Entwicklung des Landes stellt und sich aus ihrer Arbeit "überraschende Einsichten" in die Geschichte der Missionierung Südafrikas ergeben. Reinwald lobt die sorgfältige Recherchearbeit der Autorin, die es ihrer Ansicht nach versteht, "zwischen den Zeilen" ihrer Quellen zu lesen und ist besonders angetan von der Fähigkeit Trüpers, "Hagiographisches" zu entstauben und auch dem interessierten Laien diesen Themenbereich zu erschließen. Dass sie ihren Beschreibungen auch noch eine Zeittafel und eine Einführung in die Geschichte zur Seite stellt, findet Reinwald besonders lobenswert. Für die Leser vom Fach dagegen sei es besonders erfreulich, dass die Autorin im Anhang die wichtigsten Quellen aufgenommen habe und somit eine "historisch-kritische Lektüre" ermögliche, so die Rezensentin begeistert.
© Perlentaucher Medien GmbH
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