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Was meint konservativ? Diese Frage trieb Intellektuelle, Politiker und Parteien nach 1945 in Großbritannien wie der Bundesrepublik Deutschland um. Während der Begriff in Großbritannien ein akzeptierter Bestandteil des politischen Vokabulars war, gehörte er in der Bundesrepublik zu den schwierigen Begriffen der jungen Demokratie, beladen mit antidemokratischem Ballast. Von den Debatten um das Konservative besonders betroffen waren jene Parteien, die sich (auch) als konservativ etikettierten: die Conservative Party und die CDU/CSU. Als in den 1960er und 1970er Jahren die Konservativen ihre…mehr

Produktbeschreibung
Was meint konservativ? Diese Frage trieb Intellektuelle, Politiker und Parteien nach 1945 in Großbritannien wie der Bundesrepublik Deutschland um. Während der Begriff in Großbritannien ein akzeptierter Bestandteil des politischen Vokabulars war, gehörte er in der Bundesrepublik zu den schwierigen Begriffen der jungen Demokratie, beladen mit antidemokratischem Ballast. Von den Debatten um das Konservative besonders betroffen waren jene Parteien, die sich (auch) als konservativ etikettierten: die Conservative Party und die CDU/CSU. Als in den 1960er und 1970er Jahren die Konservativen ihre sprachliche Deutungshoheit an die Linke verloren glaubten, wurden die politischen Sprachen des Konservativen neu formuliert. In Großbritannien konzentrierte sich die Debatte auf die Conservative Party und führte zu erbitterten Flügelkämpfen, aus denen die Thatcherites als Gewinner hervorgingen. In der Bundesrepublik dagegen kristallisierten sich in einem verzweigten intellektuellen Diskurs eine liberale und eine neurechte Variante des Begriffs heraus. Für die Unionsparteien wurde dies zu einer fulminanten Herausforderung. Zugleich wurde der Bedeutungskampf um das Konservative auf europäischer Ebene ausgetragen. Diese nationalen wie transnationalen Auseinandersetzungen um die Begriffe hatten weitreichende politische Folgen - bis heute.
Autorenporträt
Martina Steber , Institut für Zeitgeschichte München.
Rezensionen
"Entstanden ist so ein sehr kluges Buch, das den Schwierigkeiten einer sprachlichen Analyse von politischer Sprache mit viel Sensibilität und Souveränität begegnet und dem man nicht zuletzt deshalb besonders viele Leser wünschen möchte."
Bernhard Dietz in: H-Soz-Kult 11.04.2018 https://www.hsozkult.de/publicationreview/id/rezbuecher-27066

"[...] ein profundes Nachschlagewerk für die hier angesetzte Epoche [...] Für Studien zur intellektuellen Geschichte der Bundesrepublik wird man an diesem Werk nicht vorbeikommen."
Tilman Mayer in: Politische Studien 478 / 2018, S. 70-71