Dieses Fantasybuch wird vom Verlag für Leser ab 11 Jahren empfohlen. Und was soll ich sagen... Ich bin mir tatsächlich ziemlich sicher, dass das Buch diese Zielgruppe auf jeden Fall begeistern und mitreißen wird - aber nicht nur diese! Mir hat das Buch auch mit 39 Jahren noch sehr viel Spaß gemacht,
und das ist genau das, was ein richtig gutes Kinderbuch für mich aus macht: es bietet etwas…mehrDieses Fantasybuch wird vom Verlag für Leser ab 11 Jahren empfohlen. Und was soll ich sagen... Ich bin mir tatsächlich ziemlich sicher, dass das Buch diese Zielgruppe auf jeden Fall begeistern und mitreißen wird - aber nicht nur diese! Mir hat das Buch auch mit 39 Jahren noch sehr viel Spaß gemacht, und das ist genau das, was ein richtig gutes Kinderbuch für mich aus macht: es bietet etwas Zeitloses, das Kinder noch über Jahre hinweg auf ihrem Weg begleiten kann. Spiel, Spaß, Spannung, und noch ein paar wertvolle, positive Botschaften.
Die Geschichte hat viel zu bieten. Zum einen strotzt sie nur so vor Abenteuern, denn die im Mittelpunkt stehenden Jugendlichen haben sich einen Platz in der Geheimen Bruderschaft erworben, was nichts anders bedeutet, als dass sie zu Schatzsuchern ausgebildet werden, die verfluchte Gräber eines längst untergegangenen Volks nach magischen Artefakten durchforsten. Und das nicht nur so zum Spaß, sondern weil diese Artefakte dringend benötigt werden, damit sich ihr Reich gegen das riesenhafte Volk der Roon verteidigen kann, die drohen, in das Land einzufallen und ein Gemetzel anzurichten.
Ein bisschen liest sich das manchmal wie Indiana Jones - nur mit jüngeren Helden und magischen Tiergefährten, die den Kindern zur Seite stehen. Jedenfalls gehen dem Autor die Ideen scheinbar nie aus, und ich fand diese Mischung sehr originell und unterhaltsam!
Spannend ist aber nicht nur die Schatzsuche, und noch nicht einmal nur der Krieg gegen die Roon. Spannend ist in meinen Augen auch, wie sich die fünf Jungen und Mädchen, um die es geht, im Laufe des Buches zusammenraufen und zu einem guten Team werden.
Denn das ist erstmal gar nicht so einfach, so unterschiedlich sind sie alle.
Die Hauptfigur ist der junge Caspan, der einen ziemlich schlechten Start ins Leben hatte. Seine Eltern sind gestorben, als er erst 8 Jahre alt war, und danach war er gezwungen, sich einer Diebesgilde anzuschließen, um zu überleben. Dass er irgendwann einmal dabei erwischt wird und, statt zum Tode verurteilt zu werden, wegen seiner Geschicklichkeit zu einer Eignungsprüfung eingeladen wird, damit hätte er nun wirklich nicht gerechnet...
Er ist eigentlich ein ehrlicher, freundlicher, loyaler Junge, aber da er der einzige Kadett ist, der nicht aus einer angesehenen Schule stammt, muss er sich dennoch gegen Vorurteile wehren...
...und mit denen drangsaliert ihn die herrische Kilt, die es nie müde wird, ihm zu sagen, was für ein Stück Gossendreck er für sie ist, ein wertloser Dieb, der nicht das Recht hat, zur Bruderschaft zu gehören. Dadurch geht es in dem Buch auch um Themen, mit denen sich Kinder in der realen Welt herumschlagen müssen: Mobbing, Unsicherheit, Zweifel am eigenen Wert. Und das verpackt Stuart Daly in eine unterhaltsame Geschichte.
Dann gibt es noch die freundliche Sara, die es liebt zu lesen (und mich ein wenig an Hermine aus Harry Potter erinnert hat), den bärenhaften, ernsthaften Lachlan, der ein echter Fels in der Brandung sein kann, und den ständig albern aufgelegten Roland, der noch nicht mal in Lebensgefahr das Witzereißen lassen kann.
Ich fand die Fünf alle sehr frisch und lebendig beschrieben, so dass ich schnell das Gefühl hatte, sie gut zu kennen. Und besonders Roland sorgt dabei für eine Menge Humor! Gut gefallen hat mir, dass sie alle ihre Stärken und Schwächen haben - keiner ist perfekt, aber solange sie zusammen arbeiten, müssen sie das auch nicht sein.
Überhaupt fand ich den Schreibstil wunderbar zu lesen. Ich denke, er ist für Kinder einfach genug, aber nicht so furchtbar einfach, dass er für Erwachsene langweilig wird.