Ein von Wolfgang Neuser ins Leben gerufener Arbeitskreis versuchtseit Dekaden, dem Missstand abzuhelfen, dass Hegels Naturphilosophieohne ausreichende Kenntnisse meinungsstark verurteilt wird.Die Merksätze der Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaftensind freilich kaum zu verstehen, wenn man die akademische Sprachezu Beginn des 19. Jahrhunderts nicht mehr beherrscht und den Standdes Wissens nicht kennt. So ersetzt heute zum Beispiel das Wort 'metastufig'das Wort 'spekulativ'. Hegel erkennt, dass die erwachendenWissenschaften des Elektromagnetismus und der Elektrochemie diemathematische Massenpunktmechanik von Descartes bis Newtonsogar noch bei Kant oder Novalis längst sprengen, so wie die zu entwickelndePhysiologe und Psychologie alle punktförmigen Vorstellungenvon der Seele. Der vorliegende Band führt dazu den Streit um dieBegrenzungen der transzendentallogischen Analysen ebenso vor wiedie Probleme einer Ästhetik der verschiedenen Zugangsweisen undHaltungen zur Natur und Kunst. Er endet mit einer Psychologie dersubjektiven Natur geistigen Lebens. Im Zentrum steht die schwierigeÜbersetzung der 'idea' Platons als ausreichend guter theoretischerDarstellung. Das Wort 'Idee' steht damit als Titel über den Manifestationender Natur und des Geistes in realen, empirischen, endlichenProzessen. Zeit allgemein, unendlich oder ewig sind nur Begriffe ansich in gesetzesförmigen Modellierungen der Natur oder des Geistes