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Brasilien ist in Lateinamerika ein Sonderfall. Das portugiesische Besitztum erlangte seine Unabhängigkeit als Kaiserreich und es zerfiel nicht wie Hispanoamerika in eine Vielzahl von Einzelstaaten. In Benedict Andersons viel beachteter These von der Nation als «vorgestellte Gemeinschaft» bleibt es aus diesem Grund als «interessante Ausnahme» ausgeklammert. Gehört Brasilien also nicht zur Avantgarde der neuweltlichen Republiken, in denen erstmals die Nation idealisiert und diskursiv konstruiert wurde? Die hier unternommene Untersuchung zeigt, dass Brasilien eine andere neuweltliche Erzählung in…mehr

Produktbeschreibung
Brasilien ist in Lateinamerika ein Sonderfall. Das portugiesische Besitztum erlangte seine Unabhängigkeit als Kaiserreich und es zerfiel nicht wie Hispanoamerika in eine Vielzahl von Einzelstaaten. In Benedict Andersons viel beachteter These von der Nation als «vorgestellte Gemeinschaft» bleibt es aus diesem Grund als «interessante Ausnahme» ausgeklammert. Gehört Brasilien also nicht zur Avantgarde der neuweltlichen Republiken, in denen erstmals die Nation idealisiert und diskursiv konstruiert wurde? Die hier unternommene Untersuchung zeigt, dass Brasilien eine andere neuweltliche Erzählung in einer jahrhundertealten Tradition ist, die ebenfalls als dominanter Diskurs Legitimationsgrundlage gleichermaßen von Reich und späterer Republik bilden konnte: Als Idee eines Paradieses und zukünftigen Imperiums, das Europas Zivilisation beerben und einen Gegenpol zu Hispanoamerika darstellen sollte.
Autorenporträt
Der Autor: Georg Wink, geboren 1973 in Freiburg im Breisgau, studierte Lateinamerikanistik, Soziologie und Wirtschaftswissenschaft in Berlin und promovierte am Fachbereich Angewandte Sprach- und Kulturwissenschaft der Universität Mainz. Zurzeit ist er DAAD-Lektor und forscht zu Transkulturalität und Literatur als Postdoktorand in Belo Horizonte (Brasilien).
Rezensionen
«(...) the interdisciplinary perspective and the richness of historic facts are its main merits and make it a valuable contribution to the discussion of Nation in the Americas. The author - with a background in sociology and economy with a focus on Latin American Studies - offers intriguing close readings of historic and literary texts and draws a multilayered picture of national discourses.» (Seraina Rohrer, Latino-Latin American Studies)