Studienarbeit aus dem Jahr 2020 im Fachbereich Geschichte - Sonstiges, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München (Historisches Seminar), Veranstaltung: Basiskurs: Das Slawenlied. Sprach- und Nationsentwürfe in der Habsburgermonarchie, Sprache: Deutsch, Abstract: Mit dem Begriff des ¿Illyrismus¿ werden gleichermaßen die nationale Wiedergeburt Kroatiens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und die daraus entstandene Idee der kulturellen und politischen Vereinigung aller südslawischen Völker bezeichnet. Man könnte die Vollendung daher leicht im von 1918-2003 in unterschiedlicher Ausformung bestehenden Staate Jugoslawien vermuten. So bezeichnete aber der durch seine weitreichende publizistische Tätigkeit als Initiator der Bewegung geltende Ljudevit Gaj gar ein Gebiet als ¿Großes Illyrien¿, dessen drei von ihm genannte Eckpunkte Skutari (heute Shkodra), Varna und Villach alle außerhalb des späteren Jugoslawiens liegen; Villach im Norden im österreichischen Teil Kärntens, Shkodra im Süden in Albanien und Varna im Osten am Schwarzen Meer in Bulgarien. Alle drei Gebiete werden auch von Bogoslav ¿ulek in seiner Schrift ¿Was haben die Illyrier vor?¿, in der er 1844 alle grundlegenden Fragen zur Ideologie der Illyristen beantwortete, dem illyrischen Raum zugeschlagen, auch wenn die Bewegung dort nie einen entsprechenden Resonanzraum finden konnte. Der Illyrismus blieb stark auf die Gebiete, die heute den modernen kroatischen Staat bilden, fokussiert, während beim später entstandenen Jugoslawismus die serbische Komponente dominierte.
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