Einmal im Jahr, am Todestag seiner Mutter, trifft ein junger Student seine Tante zu einem Spaziergang im Jardin du Luxembourg. Unter Platanen, die ihre ersten Blätter verlieren, eröffnet sie ihm nach Jahren plötzlich: Es war Selbstmord. Eines Nachts im Oktober schluckte die Mutter Medikamente, bevor sie sich auf die Gleise der Gare de Lyon legte. Ihr Sohn war sechs Jahre alt.Was tun mit einer solchen Wahrheit? Der junge Mann versucht, sie zu verstehen. Über ein zufällig entdecktes Foto trifft er alte Freundinnen seiner Mutter und findet Zugang zu einem Teil ihrer Geschichte, der ihm bisher verborgen geblieben ist. Er wird keine abschließende Antwort finden, aber eine Vielzahl von lebendigen Fiktionen.Seine Mutter hat sich nachts das Leben genommen. Daher beschließt er, wachzubleiben, seine Streifzüge durch Paris auszudehnen, als könnte er das Geschehene so überdecken und sich ihr zugleich auf neue Weise annähern. Und er überschreitet eine Grenze: die Schwelle zum Schwulenclub »LeHangar« und zu seinem eigenen Begehren. Die Nacht wird zu einem neu zu erforschenden Terrain.»Die imaginäre Nacht« ist ein schwindelerregender Entwicklungsroman, sinnlich und fieberhaft: Eine Geschichte über die Wiedergeburt eines jungen Mannes, der seit dem Tod seiner Mutter die Luft angehalten hat und nun endlich wieder auftaucht.
»Dieser intensive, lyrisch trockene Roman entfaltet sich über Bilder und Empfindungen. Schmerzen, Hochgefühl, Selbstverachtung, Genuss.« LE MONDE DES LIVRES »Ein Roman von fiebrig-melancholischem Charme. In mitreißender, poetischer Sprache nimmt Hugo Lindenberg uns mit in einen Bildungsroman, in dem das Vergangene die Gegenwart bewohnt und sie in nachtblaue Farbe taucht.« ELLE »Der Autor nimmt uns mit in die schmerzerfüllte Psyche eines Zwanzigjährigen, den der Geist seiner Mutter ebenso verfolgt wie die Körper schöner junger Männer.« MARIE CLAIRE »Hugo Lindenberg bestätigt seine außergewöhnliche Fähigkeit, die Abgründe der Empfindung aufzuwühlen.« TELERAMA »Eine Hyper-Poesie von entwaffnender Aufrichtigkeit, deren Selbstverständlichkeit einen ins Mark trifft.« LIRE MAGAZINE LITTÉRATURE »Lindenbergs Sprache ist unverblümt und pointiert, mitunter zart und suggestiv.« LE PARISIEN »Ein stroboskophafter und existenzieller Roman, fesselnd und erschütternd.« LA MONTAGNE