Eines der größten Probleme für die öffentliche Gesundheit weltweit ist die Infektion mit dem Dengue-Virus (DENV), insbesondere in tropischen Gebieten der Welt, wo 75 % der Dengue-Fälle auftreten. Während die meisten DENV-Infektionen moderat oder asymptomatisch verlaufen, entwickeln etwa 5 % der Fälle eine schwere Form der Krankheit. Dies hängt vor allem mit mehreren Infektionen mit verschiedenen DENV-Serotypen zusammen, die nacheinander auftreten. Zahlreiche immunpathogene Mechanismen, an denen Virus- und Wirtsvariablen beteiligt sind, beeinflussen den Schweregrad von Dengue. Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine unzureichende Immunreaktion, die die Virusbeseitigung einschränkt und schwere Entzündungen verursacht, die schließlich zu hämorrhagischem Dengue-Fieber und Dengue-Schocksyndrom führen, zum Fortschreiten und zur Schwere der Krankheit beiträgt. Der natürliche Verlauf von Virusinfektionen, insbesondere von Dengue, wird in hohem Maße von den angeborenen und adaptiven Immunreaktionen des Wirts beeinflusst. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, dass die RNA-Interferenz (RNAi) in den letzten Jahren bei viralen Infektionsprozessen und der Immunabwehr immer mehr an Bedeutung gewinnt.