Die "Implementationsforschung" als politikwissenschaftlicher Untersuchungsfokus, der sich in erster Linie den Handlungabläufen, Wirkungsfeldern und Ursache-Wir kungs-Zusammenhängen in politischen Handlungsprogrammen und Regelungsfel dern zuwendet, erlebte in den 70er Jahren und den frühen 80er Jahren einen be merkenswerten Aufschwung und rückte zu einem der führenden Zweige empirischer Politik- und Verwaltungsforschung auf. Dieser Anstieg hatte zweifellos wesentlich damit zu tun, daß die staatliche Politik in der Bundesrepublik seit den mittleren 60er Jahren und insbesondere mit dem Auftakt einer "Politik der inneren Refor men" vermehrt bestrebt war, lenkend in ökonomische, ökologische und gesell schaftliche Prozesse einzugreifen (z. B. Raumordnungspolitik, Strukturpolitik, Um weltschutz, Stadterneuerung) und - nach einer reformpolitisch überschwänglichen Einschätzung von der Machbarkeit solcher Veränderungen - daß die gesellschaft lichen und vor allem auch "binnenstrukturellen" , insbesondere föderativen und bürokratischen Handlungsbarrieren in der Durchführung ("Implementation") solcher Politiken sichtbar wurden. Teils im Rahmen von Forschungsaufträgen zu "Vollzugsdefiziten", teils in innerwissenschaftlicher Themenwahl, die sich vom Wunsche leiten ließ, diese neuen Felder politisch-administrativer Wirklichkeit zu untersuchen und damit zugleich politisch und gesellschaftlich relevante Problem felder im Sinne "anwendungsbezogener" Forschung anzupacken, reagierte die 1 empirische Sozial- und Politikforschung auf diese Veränderungen . Besonders eindrücklich zeigte sich dies darin, daß die DFG zwischen 1977 und 1982 einen neuen Forschungsschwerpunkt "Implementationsforschung" förderte, der sich als maßgeblicher Kristallisationskern für die in diesem Forschungsfeld tätigen Institute und Wissenschaftler erwies.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.