Im amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf 2008 wurden individualisierte Kampagnentechniken auf eine neue Entwicklungsstufe gehoben. Der Einsatz von individualisierten Emails, die Ansprache junger Menschen über Social Network Sites sowie das Heer von freiwilligen Kampagnenmitarbeitern, das Online und Offline für ihren Kandidaten trommelte, wurden medial auf breiter Front diskutiert. Auch Microtargeting zählt spätestens seit der Bush- Kampagne 2004 zum Standardrepertoire von Präsidentschaftskampagnen in den USA. Und auch hier geht es darum, Menschen individualisierte Botschaften zu senden, die auf ihre Interessen und Lebenssituationen abgestimmt sind. In der allgemeinen medialen Begeisterung wurde jedoch kaum genauer untersucht, wie wirksam diese Methoden tatsächlich sind, und ob sie neben positiven Presseberichten auch wirklich mehr Wähler überzeugen oder mehr Spendengelder lukrieren können, als bisherige Formen der Wähleransprache. In der vorliegenden Arbeit werden individualisierte Methoden der Wähleransprache analysiert und in Hinblick auf ihr Erfolgspotenzial in Kampagnen überprüft.