Die Ableitung von Regenwasser aus versiegelten Arealen urbaner Räume bereitet immer häufiger Probleme: Die Kanalinfrastruktur, die neben Abwasser oftmals auch Niederschlag abführen muss, gerät zunehmend an ihre Kapazitätsgrenzen und dies zieht steigende Kosten für Instandhaltung und Erweiterung des Netzes nach sich, die von Anwohnern und angeschlossenen Betrieben über die Abwassergebühr getragen werden müssen. Die Emschergenossenschaft - der älteste Wasserwirtschaftsverband Deutschlands - realisiert daher seit einigen Jahren Projekte zur Regenwasserabkopplung mit dem Ziel, dieses Wasser bei gegebenen Bedingungen natürlich über den Boden zu versickern und zusätzlich die Grundstückseigentümer durch eine Ersparnis bei der Abwassergebühr zu entlasten. Voraussetzung für die Projektumsetzung ist die Identifizierung geeigneter Bereiche, wofür die Kenntnis einer Reihe von Faktoren (u.a. Bodeneigenschaften, Grundwasserflurabstand) vonnöten ist, welche in einem GIS-gestützten Informationssystem, der Regenwasserbewirtschaftungsartenkarte, vereinigt sind. Diese Arbeit erläutert die bestimmenden Faktoren sowie die Datenstruktur, stellt eine Methodik zur Einbindung neu modellierter Grundwasserdaten sowie neuer Bodenkartierungsergebnisse in die bestehende Artenkarte vor und betrachtet die möglichen Auswirkungen auf zukünftige Planungen.