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Der Band beinhaltet die kommentierte Edition von 410 Inschriften des Landkreises Northeim bis zum Jahr 1650; 79 Artikel davon umfasst der von Christine Wulf bearbeitete Bestand des Kanonissenstiftes Gandersheim, der als geschlossene Einheit die Inschriften dieser ottonischen Gründung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts dokumentiert. Aufgenommen sind nicht nur die im Original erhaltenen Inschriften, sondern auch diejenigen Inschriften, die nur noch in älteren Abschriften oder Abbildungen vorliegen. Die Anhänge umfassen Jahreszahlen und Initialen sowie Meisterzeichen, Haus- und…mehr

Produktbeschreibung
Der Band beinhaltet die kommentierte Edition von 410 Inschriften des Landkreises Northeim bis zum Jahr 1650; 79 Artikel davon umfasst der von Christine Wulf bearbeitete Bestand des Kanonissenstiftes Gandersheim, der als geschlossene Einheit die Inschriften dieser ottonischen Gründung bis zum Ende des 17. Jahrhunderts dokumentiert. Aufgenommen sind nicht nur die im Original erhaltenen Inschriften, sondern auch diejenigen Inschriften, die nur noch in älteren Abschriften oder Abbildungen vorliegen. Die Anhänge umfassen Jahreszahlen und Initialen sowie Meisterzeichen, Haus- und Stadtmarken.

Zahlreiche Bauinschriften erhellen die Geschichte von Stadt- und Dorfkirchen, Inschriften auf der Kirchenausstattung dokumentieren Formen spätmittelalterlicher und reformatorischer Frömmigkeit. Einen Schwerpunkt machen die Inschriften auf 56 Glocken aus, die jeweils zur Hälfte mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Ursprungs sind; die erhaltenen hochmittelalterlichen Inschriften des Bestandes finden sich ausschließlich auf Glocken. Grabinschriften zeigen das Repräsentationsstreben des Adels und das Bildungsbewusstsein von Bürgern. Von der ehemals umfangreichen Ausstattung der Kirchen des Kanonissenstifts Gandersheim geben noch einzelne Inschriften aus einem über 800 Jahre dauernden Zeitraum Auskunft. Die einst reiche Klosterlandschaft ist ansonsten überwiegend durch kopial überlieferte Inschriften repräsentiert; dabei ragt heraus die bereits 1582 zerstörte Grablege der Herren von Plesse im Kloster Höckelheim. Einzelne Hausinschriften ergänzen den reichen, im Band DI 42 edierten Bestand der zum Landkreis Northeim gehörenden Stadt Einbeck. Andere Bezüge ergeben sich zu den ebenfalls bereits edierten Beständen der Nachbarlandkreise Göttingen (DI 76), Holzminden (DI 83) und Hildesheim (DI 88).

Die Einleitungen zu den beiden Hauptteilen stellen Bezüge zwischen dem Inschriftenbestand und der Geschichte des Landkreises bzw. des Stiftes Gandersheim her und werten die Inschriften unter mehreren Aspekten aus. Die daran anschließenden Katalogteile bieten eine Wiedergabe der Texte unter Auflösung der Abkürzungen. Lateinische und niederdeutsche Texte werden übersetzt. Eine Beschreibung des jeweiligen Inschriftenträgers vermittelt einen Eindruck von dem Zusammenhang, in dem die Inschrift steht. Im Kommentar werden wichtige, die Inschrift, den Inschriftenträger oder die Überlieferungsgeschichte betreffende Fragestellungen erörtert. Zehn Register erschließen dem Leser die Katalogteile unter verschiedenen Gesichtspunkten. Ein umfangreicher Tafelteil ergänzt die Editionen.

Damit werden reichhaltige und vielschichtige Materialien der lokal- und regionalgeschichtlichen Forschung, aber auch für übergreifende Fragestellungen der Frömmigkeits-, Bildungs- und Mentalitätsgeschichte, für kunstgeschichtliche und philologische Untersuchungen z. B. zur Lexik des Niederdeutschen bereitgestellt.

Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Rezensionen
"Durch die gemeinsame Erschließung im Anhang dieser Arbeit sind sie aber für Forschungsansätze einfach gemeinsam zugänglich und gut zu nutzen. Insofern ist diese Arbeit eine wichtige Grundlage für die weitere Beschäftigung mit der Regionalgeschichte des südlichen Niedersachsens."

Von Hendrik Weingarten

In: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 2018, 21.11.2018, S. 473-475
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"Der Band hebt sich aufgrund einiger Besonderheiten von den anderen Bänden der Editionsreihe "Die Deutschen Inschriften" ab. Neben erstmals veröffentlichten Inschriften und älteren, nach modernen Richtlinien bearbeiteten und ergänzten Inschriften enthält der Band auch Inschriftenbestände, die erst in jüngerer Zeit von derselben Arbeitsstelle des deutschen Inschriftenunternehmens ediert wurden. Aufbereitet sind die Inschriften in zwei getrennten Inschriftenkatalogen, die zudem unterschiedliche Zeitgrenzen setzen."

Von Franz-Albrecht Bornschlegel
In: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters, Band 77-1 (2021), S. 306-308