Diplomarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Agrarwissenschaften, Note: 1,3, Technische Universität München (Agrarwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
Herlitz, Kirch, Holzmann und Fairchild Dornier haben zusammen mit ca. 37.700 anderen Unternehmen in Deutschland etwas gemeinsam sie haben 2002 Insolvenz angemeldet. Auf den ersten Blick eine hohe Anzahl von Unternehmen. Gründe für Schlagzeilen wie Zahl der Insolvenzen auf Rekordniveau sind aber nicht nur in der wirtschaftlichen Lage in Deutschland und in der Welt zu suchen. Mit der Einführung der neuen Insolvenzordnung haben sich für finanzgefährdete Unternehmen neue Möglichkeiten ergeben, unter dem Schutz des Staates die Krise im Unternehmen zu bewältigen. So kann neben einer Liquidation bzw. Zerschlagung auch eine Sanierung der Firma erfolgreich verlaufen, z.B. im Fall des Schreibwarenherstellers Herlitz.
Problemstellung:
Die Insolvenzordnung vom 05.10.1994 (BGBl. 1994, S. 2866, zuletztgeändert durch Gesetz vom 26.10.2001, BGBl. 2001, S. 2710) ist am 01.01.1999 in Kraft getreten. Sie hat die bis dahin geltende Konkursordnung sowie die Vergleichsordnung in den alten Bundesländern und die Gesamtvollstreckungsordnung in den neuen Bundesländern abgelöst.
Die Ziele des Insolvenzverfahrens sind gemäß
1 InsO ... die Gläubiger eines Schuldners gemeinschaftlich zu befriedigen, indem das Vermögen des Schuldners verwertet und der Erlös verteilt oder in einem Insolvenzplan eine abweichende Regelung insbesondere zum Erhalt des Unternehmens getroffen wird. Dem redlichen Schuldner wird die Gelegenheit gegeben, sich von seinen restlichen Verbindlichkeiten zu befreien. Damit wird die Sanierung eines Unternehmens der Zerschlagung bzw. der Liquidation gleichgestellt.
Die neue Insolvenzordnung hat auch für landwirtschaftliche Unternehmen eine zunehmende Bedeutung. Zahlen zur Liquiditätslage landwirtschaftlicher Unternehmen zeigen, dass z.B. in Sachsen und Bayern bis zu 50% der Betriebe in ihrer Liquidität gefährdet sind, bis zu 25% davon sogar existenzgefährdet. Für diese Betriebe bietet die Insolvenzordnung neben der Liquidation auch ein Fortbestehen durch Sanierung oder mit dem Verbraucherinsolvenzverfahren eine Restschuldbefreiung für Kleinunternehmer an.
Ein weiterer Aspekt für eine mögliche Insolvenz in den neuen Bundesländern sind die Vermögensauseinandersetzungen nach dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz.
Mit dieser Arbeit soll ein kompakter Überblick geschaffen werden, welche Möglichkeiten, aber auch Risiken, ein Insolvenzverfahren für landwirtschaftliche Unternehmen bietet. Dazu wird die komplexe Problematik eines Insolvenzverfahrens zunächst allgemein vorgestellt. Anschließend soll die Bedeutung von Insolvenzfällen in der Landwirtschaft verdeutlicht werden. Die Verteilung nach einzelnen Bundesländern soll Aufschluss darüber geben, ob die weitläufige Meinung, dass Insolvenzen in der Landwirtschaft hauptsächlich in den großen Betrieben der Neuen Bundesländern vorkommen, gerechtfertigt ist. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Rechtsformen werden spezifische, die Landwirtschaft betreffende, Faktoren genannt und erläutert. Insolvenz ist bei sorgfältiger Planung im Vorfeld und bei laufender Kontrolle von Plan-Daten mit Ist-Daten meistens vermeidbar, abgesehen von äußeren Einflüssen. Neben Ursachen einer Liquiditätsgefährdung oder von Insolvenzen werden auch Indikatoren aufgezeigt, die auf eine drohende Insolvenz hindeuten. Abschließend werden verschiedene Sanierungsmöglichkeiten vor und in der Insolvenz erläutert.
Die Ausführungen werden bewusst nicht in ihrer möglichen Breite und Tiefe behandelt, um einen kompakten Überblick zu ermöglichen.
Gang der Untersuchung:
Im Kapitel 2 wird zunächst die Insolvenzordnung erläutert. Es werden die formalen Dinge eines Insolvenzverfahrens, wie z.B. die ...
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Herlitz, Kirch, Holzmann und Fairchild Dornier haben zusammen mit ca. 37.700 anderen Unternehmen in Deutschland etwas gemeinsam sie haben 2002 Insolvenz angemeldet. Auf den ersten Blick eine hohe Anzahl von Unternehmen. Gründe für Schlagzeilen wie Zahl der Insolvenzen auf Rekordniveau sind aber nicht nur in der wirtschaftlichen Lage in Deutschland und in der Welt zu suchen. Mit der Einführung der neuen Insolvenzordnung haben sich für finanzgefährdete Unternehmen neue Möglichkeiten ergeben, unter dem Schutz des Staates die Krise im Unternehmen zu bewältigen. So kann neben einer Liquidation bzw. Zerschlagung auch eine Sanierung der Firma erfolgreich verlaufen, z.B. im Fall des Schreibwarenherstellers Herlitz.
Problemstellung:
Die Insolvenzordnung vom 05.10.1994 (BGBl. 1994, S. 2866, zuletztgeändert durch Gesetz vom 26.10.2001, BGBl. 2001, S. 2710) ist am 01.01.1999 in Kraft getreten. Sie hat die bis dahin geltende Konkursordnung sowie die Vergleichsordnung in den alten Bundesländern und die Gesamtvollstreckungsordnung in den neuen Bundesländern abgelöst.
Die Ziele des Insolvenzverfahrens sind gemäß
1 InsO ... die Gläubiger eines Schuldners gemeinschaftlich zu befriedigen, indem das Vermögen des Schuldners verwertet und der Erlös verteilt oder in einem Insolvenzplan eine abweichende Regelung insbesondere zum Erhalt des Unternehmens getroffen wird. Dem redlichen Schuldner wird die Gelegenheit gegeben, sich von seinen restlichen Verbindlichkeiten zu befreien. Damit wird die Sanierung eines Unternehmens der Zerschlagung bzw. der Liquidation gleichgestellt.
Die neue Insolvenzordnung hat auch für landwirtschaftliche Unternehmen eine zunehmende Bedeutung. Zahlen zur Liquiditätslage landwirtschaftlicher Unternehmen zeigen, dass z.B. in Sachsen und Bayern bis zu 50% der Betriebe in ihrer Liquidität gefährdet sind, bis zu 25% davon sogar existenzgefährdet. Für diese Betriebe bietet die Insolvenzordnung neben der Liquidation auch ein Fortbestehen durch Sanierung oder mit dem Verbraucherinsolvenzverfahren eine Restschuldbefreiung für Kleinunternehmer an.
Ein weiterer Aspekt für eine mögliche Insolvenz in den neuen Bundesländern sind die Vermögensauseinandersetzungen nach dem Landwirtschaftsanpassungsgesetz.
Mit dieser Arbeit soll ein kompakter Überblick geschaffen werden, welche Möglichkeiten, aber auch Risiken, ein Insolvenzverfahren für landwirtschaftliche Unternehmen bietet. Dazu wird die komplexe Problematik eines Insolvenzverfahrens zunächst allgemein vorgestellt. Anschließend soll die Bedeutung von Insolvenzfällen in der Landwirtschaft verdeutlicht werden. Die Verteilung nach einzelnen Bundesländern soll Aufschluss darüber geben, ob die weitläufige Meinung, dass Insolvenzen in der Landwirtschaft hauptsächlich in den großen Betrieben der Neuen Bundesländern vorkommen, gerechtfertigt ist. Unter Berücksichtigung der verschiedenen Rechtsformen werden spezifische, die Landwirtschaft betreffende, Faktoren genannt und erläutert. Insolvenz ist bei sorgfältiger Planung im Vorfeld und bei laufender Kontrolle von Plan-Daten mit Ist-Daten meistens vermeidbar, abgesehen von äußeren Einflüssen. Neben Ursachen einer Liquiditätsgefährdung oder von Insolvenzen werden auch Indikatoren aufgezeigt, die auf eine drohende Insolvenz hindeuten. Abschließend werden verschiedene Sanierungsmöglichkeiten vor und in der Insolvenz erläutert.
Die Ausführungen werden bewusst nicht in ihrer möglichen Breite und Tiefe behandelt, um einen kompakten Überblick zu ermöglichen.
Gang der Untersuchung:
Im Kapitel 2 wird zunächst die Insolvenzordnung erläutert. Es werden die formalen Dinge eines Insolvenzverfahrens, wie z.B. die ...
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