Als einen unverbesserlichen Träumer bezeichnete der Surrealist André Breton den Menschen, nichts sei uns eigener als unsere Träume, konstatierte Friedrich Nietzsche, und Sigmund Freud meinte gar, mit der revolutionären Methode seiner Traumdeutung das Totenreich in Bewegung versetzen zu können. Wie jede Träumende weiß, ist der Traum ein Erleben intimsten Selbstseins im Gewand merkwürdigster Fremde, ein seltsames Zwischenreich unseres Seelenlebens.
Denn unsere Träume erzählen uns in einer unbekannten Sprache das Nächste und zugleich Fernste, sie wachen über uns und unsere Wünsche, sind ein riesiger unterirdischer See von Inspiration und Schaffenskraft, zugleich aber auch jene lebenswichtige, nächtliche Quelle, die uns zu vergessen hilft.
Anne Dufourmantelles Buch legt in prägnanten Skizzen noch einmal die kulturhistorischen Wurzeln des Traums frei und hebt die nicht zu unterschätzende Bedeutung des Träumens für das geistige Leben hervor. Ein engagierter Essay, der deutlich macht, warum gerade angesichts medialer Hyperpräsenz und allgegenwärtiger Rationalitätslogik die immense Kraft der Träume als ureigenste menschliche Intelligenz begriffen werden muss.
Denn unsere Träume erzählen uns in einer unbekannten Sprache das Nächste und zugleich Fernste, sie wachen über uns und unsere Wünsche, sind ein riesiger unterirdischer See von Inspiration und Schaffenskraft, zugleich aber auch jene lebenswichtige, nächtliche Quelle, die uns zu vergessen hilft.
Anne Dufourmantelles Buch legt in prägnanten Skizzen noch einmal die kulturhistorischen Wurzeln des Traums frei und hebt die nicht zu unterschätzende Bedeutung des Träumens für das geistige Leben hervor. Ein engagierter Essay, der deutlich macht, warum gerade angesichts medialer Hyperpräsenz und allgegenwärtiger Rationalitätslogik die immense Kraft der Träume als ureigenste menschliche Intelligenz begriffen werden muss.
»Es ist ein Vergnügen, mit Anne Dufourmantelle geistige Wege abzuschreiten, sich ihrem Sound zu ergeben.« Deutschlandfunk Kultur
Perlentaucher-Notiz zur Dlf-Rezension
Bei der früh verstorbenen Philosophin und Psychoanalytikerin Anne Dufourmantelle lernt Kritiker Cornelius Wüllenkemper Träume als "verborgene Kammern des eigenen Bewusstseins" kennen: Die Autorin zeigt ihm das kreative und lebensstiftende Potential der Träume. Sie verknüpft dabei anonymisierte Sequenzen ihrer Patienten mit kulturhistorischen Überlegungen und macht so die Bedeutung stark, die Träume in unserem Verhältnis zu uns selbst haben, berichtet Wüllenkemper. Er fühlt sich stilistisch zum Teil an Roland Barthes erinnert, dessen Argumentationslinien auch nicht immer ganz klar waren, was aber die Verbindung von "poetischem Sprachvermögen und intellektueller Leichtigkeit" wieder wettmacht. Träume und ihr Potential kann der Rezensent nach der Lektüre nun als Lebenskunst begreifen, resümiert er.
© Perlentaucher Medien GmbH
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