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Die Zukunft heißt WWW und E-Commerce. Doch wer soll sie gestalten? Ist die kommende Generation überhaupt zukunftsfähig? Aufrüttelnde Fragen von Thomas Feibel zur deutschen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.

Produktbeschreibung
Die Zukunft heißt WWW und E-Commerce. Doch wer soll sie gestalten? Ist die kommende Generation überhaupt zukunftsfähig? Aufrüttelnde Fragen von Thomas Feibel zur deutschen Gesellschaft des 21. Jahrhunderts.
Autorenporträt
Thomas Feibel, geboren 1962, ist der führende Journalist zum Thema "Kinder und Computer". Er leitet das "Büro für Kindermedien" in Berlin und publizierte u.a. im Spiegel und in DIE ZEIT. Außerdem ist er Autor des jährlich erscheinenden Standardwerks "Der Kindersoftware-Ratgeber". Gemeinsam mit der Zeitschrift "spielen und lernen" gibt er den Deutschen Kinder-Software-Preis TOMMI heraus, welcher innovative und herausragende Kindersoftware-Titel auszeichnet. Er hat bereits zahlreiche Kinder- und Jugendbücher veröffentlicht. 2014 erhielt er für sein "herausragendes Engagement im Bereich der Leseförderung und der Vermittlung elektronischer Medien für Kinder und Jugendliche" die Karl-Preusker-Medaille des Verbandes Bibliothek & Information Deutschland (BID).
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 11.12.2001

Spreu und Weizen

Indolente Pädagogen, auf ewige Jugend getrimmte Eltern und Kinder, die über alles mehr lachen als staunen - sie bevölkern diese muntere Blitzlichtaufnahme der Nutzung moderner Technik am Beispiel des Internets. Das sei wie eine Küchenmaschine, die mehr Zeit zur Reinigung beanspruche, als sie beim Raspeln tatsächlich eingespart habe, stellt Autor Thomas Feibel ebenso zuspitzend wie richtig fest, um seine These aus allerlei berufenen Mündern zu beleben. Darunter finden wir den altersweisen Norbert Blüm ebenso wie das Tabori-Double Joseph Weizenbaum und den bildungsfordernden Jens Reich. Sten Nadolny singt statt des Lobes der Langsamkeit das der fixen E-Mail, Ulrich Wickert variiert seine Bücher. Ein wenig atemlos wird belegt, daß ein neues Medium noch keinen neuen Menschen mache. Dazu hätte man zwar Kant statt Westerwelle bemühen können, Bloch statt Presley oder Marx - gleichgültig, ob Groucho oder Karl - statt Scharping. Nur wäre das ohne diese üblichen Verdächtigen plus Nina Ruge, Rezzo Schlauch und Heidi Klum nicht halb so unterhaltsam geraten. Zwischen den Buchdeckeln schaut uns daher das Internet so an, wie wir es schon lange sahen: als ein mühselig erkundbares Gemisch aus Spreu und Weizen. Beides voneinander zu trennen sei ohne herkömmliche Kulturtechniken nicht möglich, ist der Tenor. Schön, wenn diese Selbstverständlichkeit dank des Buches weitere Freunde gewinnt. Jene, die es in erster Linie anginge ("Der Wissensstand der überwiegenden Zahl der Lehrer ist katastrophal", sagt auf Seite 281 einer, der sie fortbilden muß), werden diese Abrechnung meiden wie der Lektor des Werkes den Duden. Für den nicht groß genug zu wünschenden Rest ist das Internet kaum jemals so vergnüglich entzaubert worden. Die Fortsetzung findet freilich nicht im Buch statt, sondern im Kopf und der Bibliothek des Lesers. Dort muß er als Waldgänger und Anarch seines mit Erfahrung gesättigten Wissens nach Ursachen, Gegenentwürfen oder Gleichmut suchen - falls er hierfür nicht doch die Gemeinschaft Gleichgesinnter in den Chats und Newsgroups des Internets vorzieht.

NILS SCHIFFHAUER

Die Internet-Generation - Wie wir von unseren Computern gefressen werden. Von Thomas Feibel, 376 Seiten, Langen Müller, München/Berlin, 39,90 Mark.

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