Hans Breuer, der letzte große Wanderschafhirte Österreichs, marschiert mit seinen 900 Schafen und Lämmern 365 Tage im Jahr quer durch das Land. Mithilfe anschaulicher Beispiele zeigt die Autorin, wie der kommunikative Austausch innerhalb dieser Hirtengemeinde funktioniert. Dabei wird nicht nur ein Augenmerk auf die Kommunikation zwischen dem Hirten und seiner Familie gelegt, sondern speziell auch die Interaktion mit den Hunden und Schafen ins Auge gefasst. Die nonverbale Verständigung spielt eine große Rolle, da Tiere nur auf der analogen Ebene interagieren können. Die Wanderschäferei im 21. Jahrhundert hat nichts mehr mit der romantischen Vorstellung von damals zu tun. Vielmehr ist heutzutage von einem Kleinunternehmen auszugehen, das insbesondere wirtschaftlichen Ansprüchen Folge leisten muss. Wie andere Unternehmen auch, nutzt Breuer moderne Kommunikationsformen: der Hirte steht mit Headset auf der Wiese und interagiert mit seinen Helfern via Mobiltelefon. Fernsehinterviews, Termine mit Zeitungen und Auftritte im Kindergarten gehören ebenfalls zum Berufsalltag wie das Wandern mit der Herde.