Mit Band 14 der "Quellen zur Geschichte der deutschen Gewerkschaftsbewegung im 20. Jahrhundert" werden zehn Konferenzen der gewerkschaftlichen Dachverbände aus allen vier Besatzungszonen Deutschlands von 1946 bis 1948 dokumentiert. Die Gewerkschafter strebten eine Zusammenarbeit über die Zonengrenzen hinweg an. Die erste dieser gewerkschaftlichen "Interzonenkonferenzen" fand im Juli 1946 in Frankfurt am Main statt. Auf den folgenden neun Konferenzen bis August 1948 behandelten die Delegierten der Gewerkschaftsverbände aus den vier Besatzungszonen und Berlin wichtige Grundfragen und Probleme der Zeit. Themen waren eine "Zentralstelle für sämtliche Zonen", eine Sozialversicherung, Tarifpolitik und -verträge, Betriebsräte und Mitbestimmung, die Organisation der Angestellten, der Frauen und der Jugendlichen, aber auch die "Neuordnung der Wirtschaft" und die Entnazifizierung. Die fünfte Interzonenkonferenz im August 1947 debattierte über einen deutschen Gewerkschaftskongress und die Bildung eines gesamtdeutschen Dachverbandes. Doch der offene Ausbruch des Ost-West-Konflikts im Jahr 1947 und seine Auswirkungen auf das geteilte Deutschland bildeten letztlich unüberbrückbare Gegensätze, an denen die angestrebte Gewerkschaftseinheit in Gesamtdeutschland scheitern musste. Gleichwohl zeigen die Interzonenkonferenzen, dass die deutschen Gewerkschaften sich neben den Kirchen nach 1945 am intensivsten für einen Zusammenhalt der vier Zonen engagierten.
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