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Intrigen gehören zu unserer Zivilisation, und das schon seit Adam und Eva. Peter von Matt hat sich dieses Phänomens angenommen und führt uns die zahlreichen Facetten der Intrige anhand von wunderbaren Beispielen aus der Weltliteratur vor: das Kuckucksei und das trojanische Pferd, Lady Macbeth und die Marquise de Merteuil, der durchtriebene Fuchs, Mr. Ripley und viele mehr. Es geht um die Täter, ihre Helfer und die Opfer und das Wesen der Intrige. Und dabei erklärt Peter von Matt auch gleich noch das Wesen ihres Hauptakteurs: des Menschen.

Produktbeschreibung
Intrigen gehören zu unserer Zivilisation, und das schon seit Adam und Eva. Peter von Matt hat sich dieses Phänomens angenommen und führt uns die zahlreichen Facetten der Intrige anhand von wunderbaren Beispielen aus der Weltliteratur vor: das Kuckucksei und das trojanische Pferd, Lady Macbeth und die Marquise de Merteuil, der durchtriebene Fuchs, Mr. Ripley und viele mehr. Es geht um die Täter, ihre Helfer und die Opfer und das Wesen der Intrige. Und dabei erklärt Peter von Matt auch gleich noch das Wesen ihres Hauptakteurs: des Menschen.
Autorenporträt
Peter von Matt, geboren 1937 in Luzern, ist Professor für Neuere Deutsche Literatur an der Universität Zürich. Er hat große Studien und zahlreiche Aufsätze zur Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts verfaßt.
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur F.A.Z.-Rezension

Mit Begeisterung hat Rezensent Alexander Honold dieses Buch gelesen, bei dem es sich seinen Informationen zufolge um eine ausgesprochen "sachverständige Intrigenkunde" handelt - und zwar von "germanistischer Hand" verfasst. Der Begeisterung tut auch keinen Abbruch, dass die fünfhundert Seiten des Romans nur so strotzen von philosophischen und poetischen Reflexionen, der Autor seine Zitate aus anderen Sprachen nie übersetzt und auch noch genussvoll antike Fachbegriffe benutzt. Drei besonders starke "Intrigenzeiten" hebe Matt besonders hervor: die Antike, die frühe Neuzeit und das neunzehnte Jahrhundert. Mit besonderem Vergnügen hat der Rezensent auch das geheime Grundmotiv des Intrigenbuchs enthüllt: nämlich einem "Kerngeschäft" der Literaturwissenschaft das Wort zu reden. Denn erzählte Geschichten bestünden aus Handlung, die fast immer auch Intrige sei. Weshalb eigentlich jeder Intrigant ein "fingierter Weltenschöpfer" ist, denkt sich Honold.

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 04.01.2006

Die Intrige
Theorie und Praxis der Hinterlist: Die neue Studie des Schweizer Germanisten Peter von Matt als Vorabdruck in der F.A.Z.

Was haben Odysseus und Medea, Jago und Tom Ripley, Allerleirauh und der Fuchs aus der Fabel gemeinsam? Sie alle sind Akteure in einem Spiel, das so alt ist wie die Welt und ohne das die Weltliteratur ein langweiliger Tugendstadel wäre. Sie alle sind Intriganten, sie alle sind Meister in Theorie und Praxis der Hinterlist.

Wir haben uns angewöhnt, den Hinterlistigen als moralisch verwerflich zu betrachten. Mit gutem Grund, denn er ist nicht geheuer. Er täuscht und trickst, legt Finten, er redet uns ein, was wir oft nur allzugern glauben wollen. Er ist talentiert im Ausfindigmachen der Schwächen anderer und skrupellos, wenn es darum geht, sich diese Schwächen zunutze zu machen. Allzugern schlägt er uns sogar mit unseren eigenen Waffen. Nein, er ist nicht gut, der Intrigant, er ist ein Lügner und Betrüger.

Um so erstaunlicher ist deshalb der erste Satz in Peter von Matts großer neuer Studie über die Intrige: "Die Schöpfung lügt." An mancherlei Beispiel, von der Teufelsmantis, einer zum Unheil begabten Gottesanbeterin, bis zum Kuckuck, von Adam und Eva bis zu den Helden in den Spionageromanen von Graham Greene, behauptet der Schweizer Germanist einen "unabsehbaren Zusammenhang von Lüge, Täuschung, Tücke und todbringender Hinterlist". Die Intrige, ein gottgewolltes, ein naturgesetzliches Prinzip im Kosmos alles Lebendigen?

Die Belege für diese These sind ebenso erdrückend, wie sie kurzweilig zu lesen sind. Aber Peter von Matt, ein begnadeter Leser unter den Literaturwissenschaftlern, begnügt sich nicht damit, uns in zahlreichen Beispielen die schönsten Intrigen der Weltliteratur vor Augen zu führen - und uns die Augen erst recht zu öffnen für die Finessen ihrer Planung oder die Perfektion und Kaltblütigkeit ihrer Durchführung. Mit stupender Literaturkenntnis und der so seltenen Fähigkeit, noch die bekanntesten Passagen der Weltliteratur so zu betrachten, als läse er sie zum ersten Mal, verfolgt der Zürcher Literaturwissenschaftler in seinem neuen Buch den literarischen Weg des Intrigenmodells von der Antike bis in die Moderne.

Wer hätte je darüber nachgedacht, daß Patricia Highsmiths sinistrer Stimmenimitator Tom Ripley, wahrlich ein Mann ohne Eigenschaften, just in jenem Moment die literarische Bühne betritt, als Robert Musil und sein Roman wiederentdeckt wurden? Und wer hätte sich bewußtgemacht, daß die Geschichte des modernen Romans auch die Geschichte der Vertreibung der klassischen Intrige aus der ernsten Literatur bedeutet?

Peter von Matt, seit vielen Jahren Mitarbeiter im Literaturblatt dieser Zeitung, wendet sich gern den existentiellen Erfahrungen in der Literatur zu: Liebe und Tod, Treue und Treulosigkeit, Familienbande und Verwandtschaftsfesseln sind seine bevorzugten Themen, von seiner Studie "Liebesverrat. Die Treulosen in der Literatur" (1989) über "Verkommene Söhne, mißratene Töchter. Familiendesaster in der Literatur" (1995) bis hin zu zahllosen, in mehreren Bänden versammelten Aufsätzen und vielen Beiträgen in der "Frankfurter Anthologie", deren erster Preisträger er im Jahr 1998 war. In allen diesen Arbeiten erfahren wir viel über die Literatur und die Welt dahinter, über Akteure und Zuschauer, Täter und Opfer. So ist auch "Die Intrige" eine Studie über den Menschen geworden. Heute beginnen wir mit dem Vorabdruck von Auszügen aus Peter von Matts neuem Buch der Entdeckungen.

HUBERT SPIEGEL

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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"Eine Achterbahn des intellektuellen Vergnügens ... ein gelungener Beweis dafür, dass Denken Spaß machen kann." Fritz J. Raddatz, Die Zeit, 23.03.06

"Schwer zu entscheiden, was an von Matts Opus Magnum mehr erstaunt: die souveräne Leichtigkeit, mit der da über Stoffmassen verfügt wird, die Eleganz der Fomulierungen oder der Spürsinn des Forschers, der vermeintlich längst Bekanntes in völlig neuem Zusammenhang und Licht präsentiert. Auch heute noch, behauptet Peter von Matt, biete die Literatur der Philosophie "Widerpart" im "Geschäft der Welterklärung". Er hat Recht. Seine Studie ist der beste, ein glänzender Beweis." Ulrich Weinzierl, Die Welt, 11.02.06

"Mit der seltenen Fähigkeit, noch die bekanntesten Passagen der Weltliteratur so zu betrachten, als läse er sie zum ersten Mal, verfolgt der Zürcher Literaturwissenschaftler in seinem neuen Buch den literarischen Weg des Intrigenmodells von der Antike bis zur Moderne ... So ist auch "Die Intrige" eine Studie über den Menschen geworden." Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.01.06

"Peter von Matt ist der Meister der literarischen Streifzüge. Keiner von den Kollegen seiner Zunft überblickt wohl so souverän wie er ein so immenses weltliterarisches Terrain, und keiner legt so schlau und so originell seine Fährten ... Ein wahrhaft begnadeter (Nach-)Erzähler." Gunhild Kübler, Neue Zürcher Zeitung, 29.01.06

"Und mit Bewunderung stellen wir zuletzt fest, dass von Matt auf 500 Seiten keine Zeile Sekundärliteratur zitiert hat, vielmehr alles aus den Quellen gewinnt. Das ist kein Zeichen von Überheblichkeit, aber Zeugnis der Souveränität des freien Denkens. Dazu fügt sich die Leidenschaft des Erzählers, der in diesem Buch weit über die Theorie und Praxis der Intrige hinausgreift und eine Kulturgeschichte der Selbstermächtigung schreibt." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 14.02.06" ... ein Glanz- und Schelmenstück ersten Ranges." Alexander Honold, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.03.06

"Was uns die literarisch praktizierte Hinterlist lehren kann, zeigt der Züricher Germanist Peter von Matt in seinem hinreissenden neuen Buch ... Der Leser begreift, indem er Peter von Matt über die Schulter schaut, was Literaturbetrachtung jenseits der Holzhammertechnik eines Reich-Ranicki sein kann ... Eine Quelle erster Güte des Welt- und Menschenwissens, eine Quelle der Weisheit." Martin Ebel, Tages-Anzeiger-Zürich, 31.01.06

"Diese Studie wirkt wie ein Gespräch in leicht gehobener Seelenlage, das man auch nach Stunden nur unwillig beendet." Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 13.03.06

"... eine wunderbar kluge Tragikomödie menschlicher Verhaltensweisen ... spannend bis zur letzten Seite..." Meike Fessmann, Tagesspiegel, 01.04.06

"Schon der Titel "Die Intrige" führt die Leser listig in die Irre. Umso mehr lohnt es sich, Peter von Matts brillantes neues Buch zu lesen." Andrew James Johnston, taz, 25.03.06

"Was für ein tolles, zu weiteren hunderten durchlesener Tage und Nächte inspirierendes Buch..." Claus Philipp, Der Standard, 29.04.06

"Dieses Buch lässt sich mit gleichermaßen großem Vergnügen und Gewinn auf verschiedenen Ebenen lesen. Nicht zuletzt als eine Sammlung von großen Geschichten, die uns auf großartige Weise von den großen Bösewichten der Geschichte erzählen." Martin Lüdke, Frankfurter Rundschau, 10.05.06
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