Wer bei dem Titel "Die irren Fahrten ....." ein Buch erwartet was rasch an Fahrt aufnimmt, wird sicherlich sehr enttäuscht sein, wenn es letztendlich nicht so ist, denn dieses Buch braucht Zeit, viel Zeit. Es liest sich nicht nur nebenbei und vielleicht ist es das was mir nicht gefallen hat?
Vielleicht aber auch die Tatsache das der Autor meiner Meinung nach viel zu lange um Schauplätze und…mehrWer bei dem Titel "Die irren Fahrten ....." ein Buch erwartet was rasch an Fahrt aufnimmt, wird sicherlich sehr enttäuscht sein, wenn es letztendlich nicht so ist, denn dieses Buch braucht Zeit, viel Zeit. Es liest sich nicht nur nebenbei und vielleicht ist es das was mir nicht gefallen hat? Vielleicht aber auch die Tatsache das der Autor meiner Meinung nach viel zu lange um Schauplätze und Gegebenheiten zu erzählen? Es ist nicht langweilig, aber irgendwie konnte es mich nicht berühren. Schade, denn meine Erwartungshaltung war wirklich hoch. Ich wollte einen Mann kennen lernen der es bedingt durch seinen Beruf geschafft hat vier Söhne zu zeugen. Diese Männer lernen sich kennen und machen sich auf die Suche nach ihrem Vater. Klingt gut und wäre es auch letztendlich gewesen, wenn nicht immer so viel drumrum passiert wäre und der Autor schneller zur Sache gekommen wäre.
Ich mag es eigentlich sehr, wenn Schauplätze wie Barcelona, London, Paris oder auch Frankfurt so beschrieben werden, das ich fast das Gefühl habe selbst dort zu sein, aber hier ist es mir fast schon zuviel des Guten. Ich empfand das Buch eher als lieblos und ohne Emotionen. Selbst die vier Chrsitophs, denn so heißen die vier Halbbrüder aus vier verschiedenen Ländern: Christòfol, Christopher, Christof und Christophe. Ganz am Schluss erfahren wir dann auch, weshalb Gabriel so viel wert auf eben diesen Namen gelegt hat und wieso er eher Beziehungsunfähig ist. Er verlässt seine Frauen, die Mütter seiner Kinder recht schnell und alle wachsen ohne Vater auf. Nun ja, so etwas passiert täglich und ist jetzt keine Sensation. Wenn man aber fast zeitgleich vier Frauen hat, frage ich mich, wieso es nicht auffällt und erst 30 oder sogar 40 Jahre später ans Licht kommt? Durch die Erzählungen der Halbgeschwister untereinander lernen wir Gabriel eher oberflächlich kennen und auch seinen Freund Bundo, mit dem er zusammen im Kinderheim war. Gabriel ist nämlich ein Findelkind, aber ist dies Grund und Ursache für sein Verhalten?
Mich konnte der Roman leider nicht ganz überzeugen, da mir letztendlich ein klein wenig Spannung gefehlt hat und ich das Gefühl hatte, es plätschert nur so gemütlich vor sich hin. Manchmal brauche ich es aber eher irre und rasant, da es eher meinem Naturell entspricht, als das leise und sanfte Buch, wo man zwischen den Zeilen lesen muss. Vielleicht hätte der Originaltitel "Verlorene Koffer" im Deutschen doch beibehalten werden sollen, denn er hätte eindeutig besser gepasst, denn Gabriel ist definitiv verloren durch seine Erfahrungen die dieses Buch birgt, aber auch seine Söhne sind wie abgestellte Koffer, die dann letztendlich vergessen wurden.
Bedingte Leseempfehlung von mir für "Die irren Fahrten des Gabriel Delacruz"