Michael Aldrian, der lange bei der Oper als Souffleur gearbeitet hat, reist im Winter nach Venedig, um seinen dort lebenden Bruder zu besuchen. Der aber scheint mitsamt seiner Frau spurlos verschwunden zu sein. Aldrian, der eigentlich vorhatte, einen Reiseführer über Venedig zu schreiben, macht sich in der vom Hochwasser heimgesuchten Stadt auf die Suche. Aber irgendjemand will ihn offenbar davon abhalten. Nacheinander erhält er eine Morddrohung, ein Paket mit Falschgeld und eines, in dem sich eine abgeschnittene Hand befindet. Unaufhaltsam und fast ohne sein Zutun wird er in eine Geschichte hineingezogen, in der er immer mehr vom Zuschauer zum Täter wird. Wie in einem Albtraum bewegt er sich durch die Stadt und erledigt fast nebenbei mehrere Menschen, die sich ihm in den Weg stellen. Ist er selbst wahnsinnig geworden oder ist es die Welt?
»Man hat Venedig oft genug als eine Märchenstadt bezeichnet. Das stimmt nur insofern, als es nicht nur verklärende, sondern auch grausame Märchen gibt.«
Gerhard Roth
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
»Man hat Venedig oft genug als eine Märchenstadt bezeichnet. Das stimmt nur insofern, als es nicht nur verklärende, sondern auch grausame Märchen gibt.«
Gerhard Roth
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
buecher-magazin.de"Die Irrfahrt des Michael Aldrian" bildet den Auftakt zu Gerhard Roths geplanter Venedig-Trilogie. Wieder geht es in jene realen und geistigen Labyrinthe, die den Romankosmos des Österreichers ausmachen: in Archive, Museen, Irrenanstalten, Unterwelten - und ins Theater. Roth schreibt sein Verwirrspiel zwischen Traum, Wahn und Wirklichkeit fort, in das er Figuren wie Leser verstrickt, um klarzustellen: "Es gibt auf der Erde keine Wahrheit, die einzig ist und alles umfasst." Titelheld Michael Aldrian, Souffleur bei der Wiener Staatsoper und den Salzburger Festspielen, wird nach einem Hörsturz zum Frührentner. Er reist nach Venedig, um seinen Bruder zu besuchen und einen Reiseführer über die Stadt zu schreiben. In der Serenissima angelangt, gerät alles ins Wanken: Der Bruder ist samt Ehefrau verschwunden; Aldrian wird bedroht und verfolgt; Aqua alta flutet die Stadt, Schnee- und Karnevalstreiben verdichten die irreale Szenerie. Ein tödliches Karussell des Tarnens und Täuschens beginnt sich zu drehen, in dem Aldrian nur kurz Atem holt: im Caffè Florian, am Fischmarkt oder bei seiner dantesken Beatrice. Doch das abgründige Zauberspiel schlägt viele Volten, ehe die Masken fallen.
© BÜCHERmagazin, Ingeborg Waldinger (wal)
© BÜCHERmagazin, Ingeborg Waldinger (wal)
Der Kathedralenbaumeister des österreichischen Gegenwartsromans [...] Günter Kaindlstorfer Österreichischer Rundfunk 20170924