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Michael Aldrian, der lange bei der Oper als Souffleur gearbeitet hat, reist im Winter nach Venedig, um seinen dort lebenden Bruder zu besuchen. Der aber scheint mitsamt seiner Frau spurlos verschwunden zu sein. Aldrian, der eigentlich vorhatte, einen Reiseführer über Venedig zu schreiben, macht sich in der vom Hochwasser heimgesuchten Stadt auf die Suche. Aber irgendjemand will ihn offenbar davon abhalten. Nacheinander erhält er eine Morddrohung, ein Paket mit Falschgeld und eines, in dem sich eine abgeschnittene Hand befindet. Unaufhaltsam und fast ohne sein Zutun wird er in eine Geschichte…mehr

Produktbeschreibung
Michael Aldrian, der lange bei der Oper als Souffleur gearbeitet hat, reist im Winter nach Venedig, um seinen dort lebenden Bruder zu besuchen. Der aber scheint mitsamt seiner Frau spurlos verschwunden zu sein. Aldrian, der eigentlich vorhatte, einen Reiseführer über Venedig zu schreiben, macht sich in der vom Hochwasser heimgesuchten Stadt auf die Suche. Aber irgendjemand will ihn offenbar davon abhalten. Nacheinander erhält er eine Morddrohung, ein Paket mit Falschgeld und eines, in dem sich eine abgeschnittene Hand befindet. Unaufhaltsam und fast ohne sein Zutun wird er in eine Geschichte hineingezogen, in der er immer mehr vom Zuschauer zum Täter wird. Wie in einem Albtraum bewegt er sich durch die Stadt und erledigt fast nebenbei mehrere Menschen, die sich ihm in den Weg stellen. Ist er selbst wahnsinnig geworden oder ist es die Welt?

»Man hat Venedig oft genug als eine Märchenstadt bezeichnet. Das stimmt nur insofern, als es nicht nur verklärende, sondern auch grausame Märchen gibt.«
Gerhard Roth
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Autorenporträt
Gerhard Roth, geboren 1942 in Graz und gestorben im Februar 2022, war einer der wichtigsten österreichischen Autoren. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke, darunter den 1991 abgeschlossenen siebenbändigen Zyklus »Die Archive des Schweigens« und den nachfolgenden Zyklus »Orkus«. Zuletzt erschienen die drei Venedig-Romane »Die Irrfahrt des Michael Aldrian«, »Die Hölle ist leer ¿ die Teufel sind alle hier« und »Es gibt keinen böseren Engel als die Liebe«. Sein nun letzter Roman »Die Imker« ist im Mai 2022 erschienen. Literaturpreise (Auswahl): Preis der »SWF-Bestenliste« Alfred-Döblin-Preis Marie-Luise-Kaschnitz-Preis Preis des Österreichischen Buchhandels Bruno-Kreisky-Preis 2003 Großes Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien 2003 Jakob-Wassermann-Preis 2012 Jeanette-Schocken-Preis 2015 Jean-Paul-Preis 2015 Großer Österreichischer Staatspreis 2016 Hoffmann-von-Fallersleben-Preis 2016
Rezensionen

buecher-magazin.de - Rezension
buecher-magazin.de

"Die Irrfahrt des Michael Aldrian" bildet den Auftakt zu Gerhard Roths geplanter Venedig-Trilogie. Wieder geht es in jene realen und geistigen Labyrinthe, die den Romankosmos des Österreichers ausmachen: in Archive, Museen, Irrenanstalten, Unterwelten - und ins Theater. Roth schreibt sein Verwirrspiel zwischen Traum, Wahn und Wirklichkeit fort, in das er Figuren wie Leser verstrickt, um klarzustellen: "Es gibt auf der Erde keine Wahrheit, die einzig ist und alles umfasst." Titelheld Michael Aldrian, Souffleur bei der Wiener Staatsoper und den Salzburger Festspielen, wird nach einem Hörsturz zum Frührentner. Er reist nach Venedig, um seinen Bruder zu besuchen und einen Reiseführer über die Stadt zu schreiben. In der Serenissima angelangt, gerät alles ins Wanken: Der Bruder ist samt Ehefrau verschwunden; Aldrian wird bedroht und verfolgt; Aqua alta flutet die Stadt, Schnee- und Karnevalstreiben verdichten die irreale Szenerie. Ein tödliches Karussell des Tarnens und Täuschens beginnt sich zu drehen, in dem Aldrian nur kurz Atem holt: im Caffè Florian, am Fischmarkt oder bei seiner dantesken Beatrice. Doch das abgründige Zauberspiel schlägt viele Volten, ehe die Masken fallen.

© BÜCHERmagazin, Ingeborg Waldinger (wal)
Der Kathedralenbaumeister des österreichischen Gegenwartsromans [...] Günter Kaindlstorfer Österreichischer Rundfunk 20170924