Dieses Buch nimmt Kinder mit auf eine spannende Mission, durch die sie spielerisch die Grundzüge des Programmierens kennenlernen. Mit echten Aufgaben und Rätseln und jeder Menge Spaß und Spannung werden ihnen erste Kenntnisse in den Hauptprogrammiersprachen HTML, CSS und JavaScript vermittelt. So können sie am Ende schon ihre erste kleine Website, ein Spiel oder eine App erstellen. Das alles ist verknüpft mit einer rasanten Verbrecherjagd, die etwaige Hemmungen schnell vergessen lässt.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 10.10.2017Nichts für Einhornstreichler
Programmieren lernen mit einem weltweiten Netz junger Enthusiasten
„Die Jagd nach dem Code“ ist ein richtig gutes Jugendbuch. Es ist allerdings keines, das man schmökernd in der Ecke liest. Man braucht unbedingt einen Computer mit Internetverbindung, um die Programmiersprachen „HTML“, „CSS“ und „Javascript“, die hier mit spielerischem Ernst vermittelt werden, sofort ausprobieren zu können. Ja, richtig gelesen: Wer die sechs vergnüglichen Missionen, auf die die vom Illustrator Duncan Beedie liebevoll gezeichneten Figuren Prof. Bairstone, Dr. Day und der Hund Ernesto die Leser schicken, erfolgreich absolviert hat, kann anschließend, auch wenn er bei Null angefangen hat, tatsächlich Webseiten, Apps erstellen und Spiele programmieren. Am besten aber, ganz klar, lässt man sein Kind zwischen sieben und siebzehn Jahren aber nicht mit diesem vergnüglichen Code-Guide alleine. Eltern sollten sich also mit auf die Jagd machen und, offen gestanden, auch Erwachsene können ganz schön lernen, wenn sie diese 205 reich und liebevoll bebilderten Seiten durch haben.
Verfasst haben die Mitglieder der britischen Young Rewired State dieses Buch, sie sind alle selber Programmierer unter 18. Seit sieben Jahren bilden sie eine weltweit vernetzte Gruppe junger Enthusiasten, die als Autodidakten schon alles Mögliche in Digitalien umgesetzt haben, gerade liegt einer ihrer Schwerpunkte auf der Programmierung des Raspberry Pi, eines sehr kostengünstigen Ein-Chip-Kleinstcomputers, für den es viele Anwendungsbereiche gibt. Der „Raspi“, wie er liebevoll genannt wird, wurde ja mit dem Ziel entwickelt, jungen Menschen den Erwerb von Programmier- und Hardwarekenntnissen zu erleichtern. Entsprechend niedrig wurde sein Verkaufspreis angesetzt, der je nach Modell nur etwa 5 bis 35 USD beträgt.
Das Buch macht jedenfalls Spaß und Lust aufs Coding – und aufs sofortige Ausprobieren. Dazu gibt es mit jeder Code-Episode auch ein neues Kapitel in der spannenden Geschichte um den mysteriösen Mönchsdiamanten, der gestohlen wurde, verschollen war und an unmöglicher Stelle wieder auftaucht. Der Code, den die Kids schreiben, hat in der Story jeweils eine Funktion. Es ist dabei nie so, dass man erst stundenlang lernen und vor sich hintüfteln muss, um dann eventuell festzustellen, dass der verfasste Code nicht funktioniert, etwa, weil man sich an einer Stelle nur ein kleinwenig verschrieben hat. Nein, die drei Figuren, die der Leser-Programmierer auf ihren Missionen begleitet, nehmen ihn Schritt für Schritt an die Hand, erklären jeden einzelnen gründlich und dessen Hintergründe, benennen Lernziele, machen dabei auf Fallstricke aufmerksam und zeigen in authentischen Abbildungen, wie geschriebener Code auf dem Computer wirkt, wie es also aussehen muss, wenn man alles richtig gemacht hat. Eine wirklich große Hilfe. Zusätzlich für alle, die in das Buch erst einmal nur reinschauen, gibt es den Twitter-Hashtag #GetCoding, ( das ist gleichzeitig der englische Original-Buchtitel) und den Account https://twitter.com/youngrewired, die man mal nachschlagen sollte, um sich einen Eindruck von dieser Niemals-Nerd-Community der Young Rewired State zu machen. Hier übrigens ist ihre (englischsprachige) Wikipedia-Seite: https://en.wikipedia.org/wiki/Young_Rewired_State.
Trotzdem, und man muss es klar und deutlich sagen: Hier wird Programmieren gelernt, das ist keine Mal-eben-Übung für Einhornstreichler. Kinder sollten also Lust haben, den Computer und das World Wide Web und ihre Technologien zu verstehen und zu beherrschen, denn nichts anderes tun sie anschließend. Jedenfalls ein bisschen. Aber immer mehr als ein Normalo-User, der gerade mal sein kleines Klickidiklick in vorgegebenen Anwendungen zusammenbringt. Dazu sollten die künftigen Programmierer und Technologiesuperstars auch ein wenig Eifer, Konzentration und, ja auch, ein bisschen Frusttoleranz mitbringen. Belohnt werden sie mit Kenntnissen, die immer weiter ausbaufähig sind, die aber auch helfen, das große Mambojambo des Digitalen wieder auf das einzudampfen, was es ist: zuallererst einmal Handwerk. Selten war eine Lernhilfe amüsanter, sinnvoller und hilfreicher.
BERND GRAFF
Young Rewired State: Die Jagd nach dem Code: Programmieren für Kinder. Mit Illustrationen von Duncan Beedie. Aus dem Englischen von Jürgen Dubau. 208 Seiten. Knesebeck Verlag, München 2017, 16,95 Euro.
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Programmieren lernen mit einem weltweiten Netz junger Enthusiasten
„Die Jagd nach dem Code“ ist ein richtig gutes Jugendbuch. Es ist allerdings keines, das man schmökernd in der Ecke liest. Man braucht unbedingt einen Computer mit Internetverbindung, um die Programmiersprachen „HTML“, „CSS“ und „Javascript“, die hier mit spielerischem Ernst vermittelt werden, sofort ausprobieren zu können. Ja, richtig gelesen: Wer die sechs vergnüglichen Missionen, auf die die vom Illustrator Duncan Beedie liebevoll gezeichneten Figuren Prof. Bairstone, Dr. Day und der Hund Ernesto die Leser schicken, erfolgreich absolviert hat, kann anschließend, auch wenn er bei Null angefangen hat, tatsächlich Webseiten, Apps erstellen und Spiele programmieren. Am besten aber, ganz klar, lässt man sein Kind zwischen sieben und siebzehn Jahren aber nicht mit diesem vergnüglichen Code-Guide alleine. Eltern sollten sich also mit auf die Jagd machen und, offen gestanden, auch Erwachsene können ganz schön lernen, wenn sie diese 205 reich und liebevoll bebilderten Seiten durch haben.
Verfasst haben die Mitglieder der britischen Young Rewired State dieses Buch, sie sind alle selber Programmierer unter 18. Seit sieben Jahren bilden sie eine weltweit vernetzte Gruppe junger Enthusiasten, die als Autodidakten schon alles Mögliche in Digitalien umgesetzt haben, gerade liegt einer ihrer Schwerpunkte auf der Programmierung des Raspberry Pi, eines sehr kostengünstigen Ein-Chip-Kleinstcomputers, für den es viele Anwendungsbereiche gibt. Der „Raspi“, wie er liebevoll genannt wird, wurde ja mit dem Ziel entwickelt, jungen Menschen den Erwerb von Programmier- und Hardwarekenntnissen zu erleichtern. Entsprechend niedrig wurde sein Verkaufspreis angesetzt, der je nach Modell nur etwa 5 bis 35 USD beträgt.
Das Buch macht jedenfalls Spaß und Lust aufs Coding – und aufs sofortige Ausprobieren. Dazu gibt es mit jeder Code-Episode auch ein neues Kapitel in der spannenden Geschichte um den mysteriösen Mönchsdiamanten, der gestohlen wurde, verschollen war und an unmöglicher Stelle wieder auftaucht. Der Code, den die Kids schreiben, hat in der Story jeweils eine Funktion. Es ist dabei nie so, dass man erst stundenlang lernen und vor sich hintüfteln muss, um dann eventuell festzustellen, dass der verfasste Code nicht funktioniert, etwa, weil man sich an einer Stelle nur ein kleinwenig verschrieben hat. Nein, die drei Figuren, die der Leser-Programmierer auf ihren Missionen begleitet, nehmen ihn Schritt für Schritt an die Hand, erklären jeden einzelnen gründlich und dessen Hintergründe, benennen Lernziele, machen dabei auf Fallstricke aufmerksam und zeigen in authentischen Abbildungen, wie geschriebener Code auf dem Computer wirkt, wie es also aussehen muss, wenn man alles richtig gemacht hat. Eine wirklich große Hilfe. Zusätzlich für alle, die in das Buch erst einmal nur reinschauen, gibt es den Twitter-Hashtag #GetCoding, ( das ist gleichzeitig der englische Original-Buchtitel) und den Account https://twitter.com/youngrewired, die man mal nachschlagen sollte, um sich einen Eindruck von dieser Niemals-Nerd-Community der Young Rewired State zu machen. Hier übrigens ist ihre (englischsprachige) Wikipedia-Seite: https://en.wikipedia.org/wiki/Young_Rewired_State.
Trotzdem, und man muss es klar und deutlich sagen: Hier wird Programmieren gelernt, das ist keine Mal-eben-Übung für Einhornstreichler. Kinder sollten also Lust haben, den Computer und das World Wide Web und ihre Technologien zu verstehen und zu beherrschen, denn nichts anderes tun sie anschließend. Jedenfalls ein bisschen. Aber immer mehr als ein Normalo-User, der gerade mal sein kleines Klickidiklick in vorgegebenen Anwendungen zusammenbringt. Dazu sollten die künftigen Programmierer und Technologiesuperstars auch ein wenig Eifer, Konzentration und, ja auch, ein bisschen Frusttoleranz mitbringen. Belohnt werden sie mit Kenntnissen, die immer weiter ausbaufähig sind, die aber auch helfen, das große Mambojambo des Digitalen wieder auf das einzudampfen, was es ist: zuallererst einmal Handwerk. Selten war eine Lernhilfe amüsanter, sinnvoller und hilfreicher.
BERND GRAFF
Young Rewired State: Die Jagd nach dem Code: Programmieren für Kinder. Mit Illustrationen von Duncan Beedie. Aus dem Englischen von Jürgen Dubau. 208 Seiten. Knesebeck Verlag, München 2017, 16,95 Euro.
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