Sushi, Sake und Soba - Spezialitäten aus dem Land des Lächelns§§Tradition und Moderne, Bodenhaftung und High-Tech in Harmonie - all das ist Japan! Von seinen schneebedeckten Bergen und üppigen grünen Wäldern zu den hektischen Großstädten und rauen Küsten ist dieses Land voller Gegensätze und Mysterien. Und ebenso vielfältig ist die Küche.Kimiko Barber lädt ein zur kulinarischen Rundreise durch ihr Heimatland. Sie stellt Klassiker wie Miso-Suppe mit Tofu oder Soba-Nudel-Körbchen vor und ebenso die neuen, unkomplizierten Gerichte der moderneren, innovativen Küche Japans, wie in süßem Ingwer-Essig marinierte Krevetten oder scharfes Rindfleisch "tataki". Die Zutaten sind inzwischen problemlos zu bekommen (auch durch den Einfluss der Makrobiotischen Küche ist beispielsweise das Angebot in den Naturkostläden beeindruckend) - und das Buch schließt endlich eine Lücke, denn es stellt nicht nur das Land und seine Rezepte vor, sondern erklärt die wichtigsten Grundzutaten und wie sie verwendet, hergestellt und gelagert werden sollten und was beim Kauf zu beachten ist.§§Hinweis: Dies ist die Ausgabe für Deutschland und Österreich.§Die inhaltlich identische Ausgabe für die Schweiz ist beim Schweizer Fona Verlag unter dem Titel "Die japanische Küche" mit der ISBN 978-3-03780-429-2 erhältlich.
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 28.12.2006Die Wahrheit über die Lotusblüte
Ein kanonisches Urteil, Widerspruch wird in Kauf genommen: Die vier besten Küchen der Welt sind die französische, die italienische, die vietnamesische und die japanische, wobei dieser vielleicht sogar die Krone gehört, weil das generelle Niveau der kulinarischen Kultur in keinem anderen Land höher ist als in Japan - dort kann man gar nicht schlecht essen, nicht einmal in der schäbigsten Nudelküche. Warum das so ist, ahnt man dank dieses Buches, das weniger eine Rezeptsammlung als eine Warenkunde und eine Sozialgeschichte des Essens und Trinkens sein will. Man lernt - trotz der holprigen Übersetzung - ungeheuer viel, etwa daß Sushi ursprünglich eine Methode war, um Fisch haltbar zu machen: Man pökelte das filetierte Fleisch und legte es zusammen mit Reis ein Jahr lang in ein Holzfaß, wobei dank der Fermentation die Stärke des Reises zu Milchsäure wurde und mit dem Salz ein natürliches Konservierungsmittel bildete. Im Warenlexikon werden alle wichtigen Ingredienzen der japanischen Küche mit ihren Charakteristika wie Herkunft, Aussehen, Geschmack, Einkauf, Lagerung und Nährwert vorgestellt und um ein paar meist einfache Rezepte ergänzt. So erfährt man allerhand über Lotusblüten, Seetang und Teufelszungen, über Nudeln von Udo bis Somen und Gemüse von Chrysanthemen bis Senfspinat. Es ist also kein Buch für Menschen, die einfach nur in einem appetitanregenden Bildband blättern möchten, sondern für solche, die die Komplexität hinter der scheinbaren Einfachheit der japanischen Küche begreifen wollen - dieses in Jahrtausenden perfektionierte System an Geschmackskombinationen, das der kulinarischen Weisheit letzter Schluß zu sein scheint. Ganz wird man es wohl nie durchschauen. Doch mit diesem Buch kommt man ein gutes Stück voran.
str.
"Die japanische Küche" von Kimiko Barber. Hädecke Verlag, Weil der Stadt 2006. 240 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 29,90 Euro. ISBN 3-7750-0477-7.
Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
Ein kanonisches Urteil, Widerspruch wird in Kauf genommen: Die vier besten Küchen der Welt sind die französische, die italienische, die vietnamesische und die japanische, wobei dieser vielleicht sogar die Krone gehört, weil das generelle Niveau der kulinarischen Kultur in keinem anderen Land höher ist als in Japan - dort kann man gar nicht schlecht essen, nicht einmal in der schäbigsten Nudelküche. Warum das so ist, ahnt man dank dieses Buches, das weniger eine Rezeptsammlung als eine Warenkunde und eine Sozialgeschichte des Essens und Trinkens sein will. Man lernt - trotz der holprigen Übersetzung - ungeheuer viel, etwa daß Sushi ursprünglich eine Methode war, um Fisch haltbar zu machen: Man pökelte das filetierte Fleisch und legte es zusammen mit Reis ein Jahr lang in ein Holzfaß, wobei dank der Fermentation die Stärke des Reises zu Milchsäure wurde und mit dem Salz ein natürliches Konservierungsmittel bildete. Im Warenlexikon werden alle wichtigen Ingredienzen der japanischen Küche mit ihren Charakteristika wie Herkunft, Aussehen, Geschmack, Einkauf, Lagerung und Nährwert vorgestellt und um ein paar meist einfache Rezepte ergänzt. So erfährt man allerhand über Lotusblüten, Seetang und Teufelszungen, über Nudeln von Udo bis Somen und Gemüse von Chrysanthemen bis Senfspinat. Es ist also kein Buch für Menschen, die einfach nur in einem appetitanregenden Bildband blättern möchten, sondern für solche, die die Komplexität hinter der scheinbaren Einfachheit der japanischen Küche begreifen wollen - dieses in Jahrtausenden perfektionierte System an Geschmackskombinationen, das der kulinarischen Weisheit letzter Schluß zu sein scheint. Ganz wird man es wohl nie durchschauen. Doch mit diesem Buch kommt man ein gutes Stück voran.
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"Die japanische Küche" von Kimiko Barber. Hädecke Verlag, Weil der Stadt 2006. 240 Seiten, zahlreiche Farbfotografien. Gebunden, 29,90 Euro. ISBN 3-7750-0477-7.
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