In der Frühen Neuzeit dominierten die Jesuiten das katholische Bildungswesen im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation. Die in diesem Kontext propagierten Vorbilder konnten eine breite Wirkung erzielen. Dies gilt insbesondere für die Patrone der studierenden Jugend, Stanislaus Kostka (1550-68) und Aloysius von Gonzaga (1568-91), die sich gegen den Willen ihrer Eltern den Eintritt in den Jesuitenorden und den Verzicht auf ihr adeliges Leben erkämpft hatten. Aufgrund ihrer massiven Verehrung an den Gymnasien können sie als Leitfiguren der katholischen Elite betrachtet werden. Die Untersuchung ihrer Rezeption vornehmlich anhand von Quellen des Jesuitentheaters gibt Aufschluss über Wertvorstellungen und Erziehungsideale des Ordens, stellten die Heiligen doch Deutungsangebote und Handlungsmuster für die Schüler zur Verfügung. Auch das Bild der Jugend und das jesuitische Bildungsverständnis werden hierbei deutlich.
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